Sprockhövel. Michael Holm, Bernhard Brink, Jörg Bausch und andere heizen 1000 Besuchern in der Glückauf-Halle ein. Alle zusammen haben sie Spaß dabei.

„Wir trinken auf die Liebe“, ruft Moderator Heiko Harig alias Oma Gertrude feierlich und erhebt das Glas. „Und wir trinken auf Sprockhövel“. Damit ist die 28. Schlagernacht in der Glückauf-Halle mit etwa 1000 Besuchern eröffnet. Neben altbekannten Gästen wie Bernhard Brink und Klaus Densow – der die Veranstaltung wie jedes Jahr organisiert hat – gab sich auch Newcomerin Lina Lombardo die Ehre. Simone und Charly Brunner, Christian Lais, Jörg Bausch sowie Schlagerlegende Michael Holm traten an diesem Abend außerdem bei der Schlagernacht auf.

Hatten viel Spaß: Ivonne, Thorsten, Martin (vorne von links) und Tanja, Katja und Karsten (hinten von links).
Hatten viel Spaß: Ivonne, Thorsten, Martin (vorne von links) und Tanja, Katja und Karsten (hinten von links). © Biene Hagel

Gleich geht es los. Lina Lombardo kann ihren Auftritt kaum noch abwarten. „Bevor ich auf die Bühne gehe bin ich immer nervös“, erzählt die junge Sängerin. „Man kann schließlich nie genau wissen, was einen erwartet. “ Bei der Schlagernacht singt Lombardo heute das erste Mal. Als es dann jedoch auf die Bühne geht, ist ihr von der Nervo­sität nichts mehr anzumerken. Selbst produzierte Songs wie „Schon okay“ oder „Verrückt nach dir“ singt sie wie im Schlaf, aber mit riesengroßem Elan. Mit dem Klassiker „Er gehört zu mir“ von Marianne Rosenberg bringt sie die Zuschauer so richtig in Stimmung. Schon bald drehen sich die Paare zwischen den Tischreihen.

Der Rest des Publikums hat sich vor der großen Bühne versammelt, wo gleich der nächste Gast auftreten wird. Heiko Harig kündigt Jörg Bausch an. Der gebürtige Essener ist eine wahre Stimmungskanone. „Seid ihr gut drauf“, fragt er seine Fans. Mit einem lauten Grölen antworten die begeisterten und offenbar leicht angeheiterten Zuschauer. Daraufhin beginnt Bausch mit seinem ersten Titel „Ich bin in dich“. Sein Song „Großes Kino“ - einer von Bauschs erfolgreichsten Hits – kommt in Sprockhövel besonders gut an. Der ein oder andere benutzt jetzt sogar den Tisch oder einen Stuhl als Tanzfläche. Zum Abschluss gibt der Schlagersänger seinen Fans noch eine Botschaft mit auf den Weg: „Lasst uns das Leben rocken“, fordert er sie auf und verabschiedet sich unter lauten Jubelrufen.

Immer mehr und jüngere Zuschauer

Mit nicht weniger Begeisterung empfangen die Zuschauer die anderen Gäste der Schlagernacht. So auch Klaus Densow. Seit mehr als 30 Jahren ist er im Showgeschäft. Neben reichlich Erfahrung hat er außerdem noch einen Trumpf im Ärmel: Als Haßlinghauser hat er in der Glückauf-Halle den Heimvorteil. Densow weiß also ganz genau, was das Sprockhöveler Publikum will. Mit dem Lied „Gefühlte 30“, bringt er die Stimmung auf den Höhepunkt.

Die positiven Reaktionen der Fans sind für Densow nach all den Jahren immer noch überwältigend. „Ich habe das Gefühl, ich bin mit den Zuschauern auf einer Wellenlänge“, erklärt er. „Diese Verbindung zwischen Künstler und Publikum ist einfach wunderbar.“ Besonders Balladen singe er gerne. „Denn da kommen die Gefühle ins Spiel“, schwärmt Densow. Welche Lieder aber genau zur Aufführung kommen, entscheide er immer erst kurz vor der Show. Die Entscheidung falle ganz spontan, worauf er eben Lust habe.

Auch in diesem Jahr bestätigt sich das, was einst Sänger und Entertainer Jürgen Drews verwundert feststellen musste: „Sprockhövel ist eine geile Schlagerstadt!“ Denn die Zuschauer werden nicht nur immer mehr, sondern auch immer jünger. „Schlager macht einfach gute Laune“, meint Sandra Aoven (41). Nur so kann sie sich das Phänomen erklären. Freundin Anna Bölker-Suchy (43) nickt zustimmend. Nur ein paar Plätze weiter singen Oma und Enkelin derweil gemeinsam „Atemlos“ von Helene Fischer.