Sprockhövel. . Räuber haben ein Ehepaar in Herzkamp überfallen. Sie hatten sich telefonisch angekündigt. Eine Nachbarin reagierte gut und vertrieb die Täter.
Ein Ehepaar ist am Montag brutal überfallen worden. Um kurz vor 18 Uhr klingelte eine Frau bei dem Einfamilienhaus in Herzkamp; die Besucherin hatte sich am Wochenende sogar telefonisch angekündigt. Sie wolle dem Ehepaar Goldmünzen verkaufen.
Als das Ehepaar die Tür öffnete, tauchte hinter der vermeintlichen Verkäuferin ein Mann auf, der sich auf den 72-jährigen Hausherrn stürzte, ihn ins Gesicht schlug, nieder rang und würgte. Die fremde Frau verlangte währenddessen von der 74-jährigen Ehefrau Schmuck und Bargeld.
Wie in der Präventionsschulung gelernt
Was dann geschah, war laut Polizeisprecher Oliver Menden „wie bei der Präventionsschulung gelernt“: Eine 29-jährige Nachbarin hörte die Schreie, wies ein Familienmitglied an, die Polizei zu rufen und lief laut rufend zum Nachbarhaus hinüber. „Schreie erzeugen Aufmerksamkeit, und die mögen Täter natürlich gar nicht,“ so Menden. Auch in diesem Fall ergriffen die Räuber die Flucht.
Polizei war schnell vor Ort
Die bedrohte Frau reagierte derweil goldrichtig. In ihrer Not hatte sie den Räubern einen Scheck angeboten. Damit gewann sie wertvolle Sekunden, weil die Täterin über das Angebot nachdachte. Nur zwölf Minuten, nachdem die Nachbarn den Notruf abgesetzt hatten, trafen Polizisten in Herzkamp ein. Da waren die Täter jedoch über alle Berge, vermutlich Richtung Autobahn A46.
Menden betont, dass sich ein schreckliches Szenario abgespielt habe, auch wenn die Täter nichts erbeuten konnten: „So eine Situation möchte keiner gerne erleben.“ Auch rät er, bei dubiosen Anrufen ablehnend zu reagieren und danach sofort die 110 anzurufen. Und auch: „Wenn jemand glaubt, die Täter gesehen zu haben oder auch wegen Goldverkäufen kontaktiert wurde, bitte melden Sie sich!“.
Die Polizei sucht Zeugen
Die Frau soll blonde Haare gehabt haben und von schmaler Statur sein, sie wird auf 1,70 Meter geschätzt. Sie trug Kappe, Sonnenbrille, blaue Handschuhe, eine kurze Hose und Turnschuhe. Der Mann war kräftiger, etwa 1,90 Meter groß, trug ebenfalls eine Kappe und ein schwarz-rotes Oberteil. Das Fluchtauto war ein älterer, schwarzer 3er BMW-Cabriolet, mit Stoffverdeck, mit ausländischen, vermutlich osteuropäischen Kennzeichen. Der BMW soll von einem dunkelhaarigen Mann gesteuert worden sein.