Der Maritime Frühschoppen vom Sonntag und das Gospelkonzert zu Weihnachten kommen der Arbeit der Krebshilfe Sprockhövel-Hattingen zugute.

„Wenn man einmal dabei ist, ist man dabei“, sagt Udo Andre Schäfer, Vorsitzender der Krebshilfe Sprockhövel-Hattingen, obwohl die Schicksale zum Teil sehr schwer zu verarbeiten seien. Im Jahr 2003 gründete Schäfer den Verein und nahm Prominente mit ins Boot. Bis zum heutigen Tag sind die Ehrenamtler sehr aktiv. Zweimal im Jahr gibt es öffentliche Veranstaltungen: ein Gospelkonzert vor Weihnachten und einen maritimen Frühschoppen wie am vergangenen Sonntag auf dem Bauernhof Hegenberg.

Was hat sich geändert in den vergangenen Jahren, seit der Verein besteht? Die Antwort von Schäfer kommt sehr spontan: „Der medizinische Fortschritt ist wirklich sichtbar. Viele Menschen haben eine deutlich bessere Überlebenschance als früher.“ „Wenn man Patienten sieht, die wieder zurück im Leben sind, dann ist das ein wirklich großes Glück. Es kommt so viel zurück“, sagt Dr. Anja Pielorz, die stellvertretende Vorsitzende.

Den Menschen und ihren Familien zu helfen, die Schockdiagnose zu verkraften, war und ist das Ziel des Vereins. Und diese Hilfe ist nach wie vor dringend wichtig. Denn es ist an der Tagesordnung, dass für manche notwendige Hilfen die Krankenkassen nur Zuschüsse zahlen und Krebspatienten auf psycho-onkologische Betreuung ein halbes Jahr warten müssen, weil die Kassen nur für die Behandlung durch ganz bestimmte Fachleute die Kosten übernehmen, erklärt Andre Schäfer.

Viel zu lange, um die Krankheit psychisch einigermaßen in den Griff zu bekommen. Genau da setzt der Verein mit seiner Hilfe ein. „Natürlich brauchen wir einige Unterlagen, damit wir wissen, dass unsere Hilfe bei den richtigen Patienten ankommt. Viele, die lange in Behandlung sind, können die Gesprächstherapien nicht selbst bezahlen, genau da helfen wir mit unsrem Verein“, erklärt Anja Pielorz. Denn die Krebshilfe verfügt über ein gutes Netzwerk von kompetenten Beratungspartnern.

Zwischen 40 und 50 Mitglieder hat der Verein, der Jahresbeitrag liegt bei 24 Euro. „Gelder kommen auf der einen Seite von den Mitgliedern, außerdem von den beiden Veranstaltungen im Jahr und von Firmenspenden. Wir sind aber auch sehr dankbar, dass uns das Gericht unterstützt. Viele werden zu Geldstrafen verurteilt und wir werden oft bedacht“, sagt der Vereinsvorsitzender Schäfer.

Mit dem Geld werden unter anderem auch schon mal Wünsche erfüllt. „Es gab ein krebskrankes Kind, das wollte so gerne in einem Hochbett schlafen. Wir haben uns dann gekümmert, dass der Traum wahr werden konnte“, schildert Dr. Anja Pielorz die Hilfe in diesem Fall. Für ein anderes Kind, das einen Unterschenkel amputiert hatte, schaffte die Krebshilfe ein spezielles Fahrrad an. Ein anderes Mal wurde für eine Patientin, die durch die Behandlung ihre Haare verloren hatte, eine vernünftige Perücke gekauft.

„Dass der Verein immer bekannter wird, dafür sorgt in erster Linie die Mund-zu-Mund-Propaganda“, betont der Vorsitzende. Man gehe zwar auch auf Veranstaltungen, um den Verein bekannter zu machen. Es habe sich aber gezeigt, dass sich viele Menschen erst wirklich mit dem Thema Krebserkrankung auseinandersetzen, wenn sie selbst oder im näheren Freundes- und Bekanntenkreis Personen betroffen sind.

Dankbar sind die Vereinsmitglieder, dass sie bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit professionelle Unterstützung haben. Prof. Dr. Andreas Tromm, Chefarzt der Inneren des Evangelischen Krankenhauses Hattingen, der zu den Gründungsmitgliedern gehört, steht bei Fachfragen mit Rat und Tat zur Seite.