Sprockhövel. . Beim Badewannen-Rennen im Freibad hatten die Sieger nicht das originellste Kostüm. Eines hatten alle Teilnehmer und Besucher: reichlich Spaß.
Sie sind als Schlümpfe oder Enten verkleidet. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Denn verrückte Kostüme sind beim Badewannenrennen im Sprockhöveler Freibad Tradition. 27 Teams, die aus zwei oder drei Leuten bestehen, nehmen am diesjährigen Rennen teil.
Das Badewannenrennen findet zum vierten Mal statt. „Die Idee fand so viel Anklang, dass wir beschlossen haben, jedes Jahr einen solchen Wettkampf zu veranstalten“, erklärt Marcel Beckers, Vorsitzender des Fördervereins. Teilnehmen könne jeder, der schwimmen kann. „Dann braucht man noch eine ordentliche Portion Humor“, stellt Beckers fest. „Wer dazu ein gewisses Maß an Kreativität mitbringt, ist sehr gut gerüstet.“
Denn nicht nur die schnellste Badewanne wird gekürt, eine Kinderjury verleiht außerdem einen Preis für das originellste Kostüm. Die Gewinner können sich über eine Theaterkarte der Gruppe „Schnick Schnack“ aus Sprockhövel freuen.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn nun beginnt die erste Vorrunde. Einmal hin- und zurück geht es durchs Becken, außerdem muss ein Hindernis, eine kleine aufblasbare Insel, umfahren werden. Eric (18) und Mirko (19) sind gleich dran, die Vorfreude ist groß. Auf den ersten Blick ist ihre Kostümierung nicht zu identifizieren, dennoch hat sie das gewisse Etwas: Mirko trägt ein rosa Tütü und hat einen kleinen Zopf in den kurzen Haaren. Damit ist er das entfernte Abbild einer Ballerina. Eric trägt eine Sonnenbrille und eine Kappe. „Ich bin der typische Ruhrpottler“, erklärt der 18-Jährige und lacht. Spaß steht für ihn ohnehin an erster Stelle. „Es geht uns nicht um den Pokal oder das Preisgeld“, betont er. Freundin Jasmin (18) hat er zur Unterstützung mitgebracht. Bevor es losgeht, nimmt sie ihn noch einmal in den Arm und wünscht viel Glück. Und das brauchen die zwei Jungs auch, denn die Konkurrenz ist groß.
Der Moderator ruft die drei Teams auf. Eric und Mirko, die sich übrigens „Die Fischstäbchen“ nennen, treten gegen „Die blutigen Badewannenpiraten“ und „Die Schlafmützen“ an. Doch schon das Einsteigen in die Wanne bereitet Probleme. „Eine ganz schön wackelige Angelegenheit“, stellt einer der Zuschauer fest. Da passiert es: Mirko fällt ins Wasser. Beim zweiten Anlauf klappt es, schließlich sitzen alle Teams sicher in ihren Badewannen. Nach dem Startzeichen übernehmen „Die Blutigen Badewannenpiraten“ die Führung. Nach Startschwierigkeiten haben „Die Fischstäbchen“ ihr Boot unter Kontrolle. „Die Schlafmützen“ sind weit abgeschlagen, kentern. Mit durchnässten Nachthemden klettern sie aus dem Schwimmbecken. Der Runden-Sieg gehört den Piraten.
Die nächsten Vorrunden sind nicht weniger spannend. Manche Badewanne geht beim Rennen unter, einige Male kollidieren die Wannen miteinander.
In der Finalrund sind die Sieger schließlich alte Bekannte. Bereits zum dritten Mal in Folge konnte ein Team Pokal und Preisgeld entgegen nehmen: Die Mitglieder von „Die Monsterwanne“ belegten den ersten Platz. Platz 2 ging an „Die Wikinger“, Platz 3 an „Die Paddelhasen“. Die Theaterkarten für das originellste Kostüm konnten sich „Der Hai-Alarm“ sichern.