. Hans-Werner Cramer liest heute Abend aus seinem neuen Buch „Spinnenbiss“ in der Bärenapotheke.

Er hat’s wieder getan. Hans-Werner Cramer, Frauenarzt in Sprockhövel, legt seinen dritten Kriminalroman vor. Nach „(St)Erben“ von 2013 und „Wer Sünde sät“, der 2016 Titel des Jahres in seinem Verlag wurde, stellt Cramer nun mit dem Werk „Spinnenbiss“ wieder eine spannende Geschichte vor, bei der drei WG-Bewohner Verbrechen aufklären und dabei mit Schmuggel von Tieren und Mädchenhandel in Afrika in Berührung kommen. „Auch für diesen Roman habe ich lange recherchiert“, sagt Cramer. Heute Abend um 19 Uhr stellt er das Buch (Auflage: etwa 5000 Exemplare, Preis: 13 Euro) bei der Premierenlesung in der Sprockhöveler Bärenapotheke vor.

Trotz des Erfolgs seiner Bücher denkt Dr. Hans-Werner Cramer nicht an einen Wechsel ins professionelle Fach als Schriftsteller. „Meine Praxis läuft gut, meine Patientinnen schätzen meine Arbeit“, sagt der Vater von zwei erwachsenen Söhnen. Dabei ist die Vorstellung gar nicht so abwegig: Seit seinen Jugendzeit schreibt Cramer, hat Kurzgeschichten verfasst, Märchen, Krimis. „Ich wollte auch etwas in diese Richtung studieren, etwa Germanistik oder Journalismus.“ Das wusste damals sein Vater zu verhindern, der von „brotloser Kunst“ sprach und es deutlich besser fand, als der Sohn dann in Bochum Medizin studierte.

Intensive Arbeit auf Lefkas

Doch Cramer brannte weiter fürs Schreiben, bis ihn schließlich vor sieben Jahren ein Freund ermunterte, mit der Produktion für die Schublade aufzuhören und lieber einen Verlag zu suchen. Das tat der Sprockhöveler, 2013 erschien sein gedruckter Erstling. Hans-Werner Cramer breitet in seinen Texten keine blutrünstigen Orgien aus, Gewalt spielt nicht die Hauptrolle. Cramer, der die Werke von Robert Goddard, Elizabeth George und Charlotte Link schätzt, setzt lieber bei seinen Krimis auf die Entwicklung tiefgründiger Persönlichkeiten, „Psychologie spielt bei meinen handelnden Personen eine entscheidende Rolle“, so Cramer. Nun lässt der berufliche Alltag in der Praxis nur wenig Zeit für intensives Schreiben. „Meist nutze ich die Wochenenden, um wenigstens einige Stunden am Stück arbeiten zu können“, sagt er. Verlangt der kreative Prozess dann mehr Aufmerksamkeit und Hinwendung, verlässt er sein gewohntes Umfeld und verbringt ein paar Wochen auf der griechischen Insel Lefkas. „Hier kann ich regelrecht in meinen Büchern untertauchen“, sagt Cramer.

Der 55-Jährige hat sich mit dem Leben als Nebenberufsautor arrangiert. „Reich werden kann ich damit ohnehin nicht“, merkt er schmunzelnd an. Seine Honorare fließen übrigens auch in Lesereisen durch die Republik, die er selbst organisiert. Kommt bald was nach? Cramer: „Natürlich, das vierte Buch ist schon in Arbeit!“