Sprockhövel. . Viele Grundstücke in Sprockhövel befinden sich in Privatbesitz oder sind problematisch wegen Bergbauschäden, Gefälle oder bei der Entwässerung.

Dicht besiedelte Gewerbegebiete sorgen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Doch braucht es auch genügend Freifläche, damit Firmen expandieren können – sonst droht ihre Abwanderung. „Die Stadt hält dafür eine Fläche im Gewerbegebiet Stefansbecke III vor“, sagt Ingrid Döbbelin von der Funktionsstelle Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus. Rund 4000 Quadratmeter stehen dort zur Verfügung. „Wir müssen unseren Unternehmen eine Perspektive bieten.“ Auch im Gebiet Engelsfeld steht noch eine Fläche mit 9000 Quadratmeter zur Verfügung. Dort sei es jedoch schwierig, Interessenten zu finden, erklärte bereits Ingrid Döbbelins Vorgänger, der ehemalige Wirtschaftsförderer Detlef Merken. Das Gewerbegebiet habe ein Gefälle von zehn Prozent. Die schwierige Topografie mache es für produzierendes Gewerbe unattraktiv. Dass es überhaupt als Gewerbegebiet ausgewiesen wurde, sei der Zeit geschuldet gewesen.

„Damals war Gewerbegeschossbau gefragt“, beschrieb es Merken. „Diese Zeit hat uns überholt.“ Aber eine Umwidmung der Fläche sei nicht problemlos möglich. Und dann wird es dünn. „Wir haben keine Flächen mehr“, sagt der städtische Beigeordnete Volker Hoven. Zumindest keine ohne Restriktionen: Vorhandene Flächen im privaten Besitz – ein Verkauf ist nicht abzusehen; unüberwindbare Hindernisse bei der Entwässerung, Bergbauschäden.

Platzprobleme auch bei Nachbarn

Das künftige Gewerbegebiet Hilgenstock/Tackenberg an der Wuppertaler Straße, direkt gegenüber der Einmündung Hibbelweg – dort stünde eine Bruttofläche von 37000 Quadratmetern zur Verfügung – vereint gleich zwei dieser Eigenschaften: Es weist Bergbauschäden aus. Und der Kanal unter der Wuppertaler Straße würde mit seinen zukünftigen Aufgaben überfordert sein, ergänzt Hoven. Die Bergbauschäden seien zwar zu vernachlässigen. Sie betreffen lediglich ein kleines Wäldchen. „Doch der Kanal könnte nicht mal annähernd genug aufnehmen.“

Auch im Bereich Grüner Weg gebe es noch eine geeignete Fläche, die sich ebenfalls im Privatbesitz befindet. Sprockhövel ist mit seinem Platzproblem nicht alleine. Die Städte in der Nachbarschaft können kaum noch neue Gewerbegebiete erschließen. Was bleibt, ist die Möglichkeit der interkommunalen Zusammenarbeit. Sprockhövel, Schwelm und Gevelsberg etwa wollen im Großraum des Autobahnkreuzes Wuppertal-Nord kooperieren. „Doch der Planungsprozess steht noch offen“, sagt der Beigeordnete. Die Stadt zeigt sich grundsätzlich offen gegenüber einer solchen Entwicklung und arbeitete bereits bei der Erschließung der Stefansbecke eng mit dem EN-Kreis zusammen.