Sprockhövel. . Stadt, Werbering und WIS nehmen an „Einzelhandelslabor Südwestfalen“ teil.Zwischenergebnis: Sprockhövel ist noch in der Sensibilisierungsphase.
Die größte Herausforderung für den lokalen Einzelhandel ist die wachsende Neigung der Kunden, immer mehr Waren über das Internet zu beziehen. Eine wirksame Strategie des Handels vor Ort muss es da sein, sich ebenfalls im Internet zu präsentieren und möglichst die Produkte auch über das Netz zu vertreiben. In der Realität mangelt es jedoch häufig an digitaler Kompetenz bei den Händlern, sich auf dem zusätzlichen Vertriebskanal zu behaupten.
Nächste Phase sind Workshops
Bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Hagen ist dieser Umstand bekannt; zusammen mit der IHK Arnsberg und drei Hochschulen wurde vor bald einem Jahr das Projekt „Einzelhandelslabor Südwestfalen“ aus der Taufe gehoben, um den Stand der Online-Aktivitäten des Einzelhandels zu ermitteln und Weiterbildung zu organisieren.
In Sprockhövel haben sich die Stadt, der Werbering Haßlinghausen und die Wirtschaftliche Interessengemeinschaft zusammengeschlossen, um an diesem Projekt teilzunehmen. Projektleiterin Stephanie Erben von der SIHK präsentiert jetzt bei einer Veranstaltung im Restaurant Eggers erste Ergebnisse. „Die SIHK hatte sich viel Arbeit gemacht und einige Vorschläge unterbreitet“, so der zweite Vorsitzende von WIS, Dirk Schulz. Offenbar wurde, dass unter den rund 250 an der Umfrage beteiligten Händlern der Region – auch einige Sprockhöveler sind darunter – immerhin rund 50 Prozent digital im Geschäft unterwegs sind und über eine Homepage verfügen. Mehr als die Hälfte bekundet ein Interesse an lokalen Online-Marktplätzen, es sind jedoch nur wenige, die eine mobil optimierte Webseite haben, die auch vom Handy aus zu lesen ist.
Da herrscht Nachholbedarf, gab Stephanie Erben zu verstehen. „Wer nicht im Internet gefunden wird, ist für die Kundschaft nicht existent“, gibt Wolfgang Weiss vom Werbering die zentrale Botschaft der SIHK wieder. 1,2 Millionen Euro haben das Land NRW und die EU für das Modellprojekt zur Verfügung gestellt, demnächst sollen Workshops für interessierte Händler angeboten werden.
„Die Dringlichkeit ist uns bewusst“, sagt Weiss. Er selbst habe bereits vor Jahren angefangen, Foto-Aufträge auch online anzunehmen. Für Sprockhövel böte sich vielleicht als Portal die städtische Homepage an, von dort würden interessierte Kunden über Suchwörter an die entsprechenden Händler-Angebote weitergeleitet. Weiss schließt jedoch eigenständige Online-Shops aus: „Das wäre für Händler wie uns in Sprockhövel ein viel zu großer Zeitaufwand!“