Sprockhövel. „Weihnachten der Nationen“ kommt bei der Bevölkerung gut an.Flüchtlingshilfe Sprockhövel und Kirchengemeinden sind mit buntem Abend zufrieden
„Sprockhövel war schon immer außergewöhnlich, was die Flüchtlingshilfe betrifft. Das Engagement hier ist besonders hoch.“ Christoph Meer kling überzeugt. Er gehört zum Presseteam der Sprockhövler Flüchtlingshilfe und liegt mit seiner Aussage ganz offensichtlich nicht falsch. Denn die Weihnachtsfeier, die die Hilfseinrichtung mit der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde zusammen organisiert hat, ist gut besucht. „Weihnacht der Nationen“ heißt es in der Sporthalle Haßlinghausen.
Das Programm der Weihnachtsfeier bietet Unterhaltung für Jung und Alt. Am Nachmittag können alle Kinder gemeinsam basteln, egal ob geflüchtete oder nicht. Sterne, Winterlichter, Baumschmuck und vieles mehr sind dabei entstanden. Kurz danach gibt es einen ökumenischen Gottesdienst, teilweise sogar in fremden Sprachen wie Englisch oder Arabisch.
Die Kirche sei gut gefüllt gewesen, erklärt Pfarrer Thomas Bracht. „Wenn auch leider nicht so gut wie im letzten Jahr“, fügt er hinzu. „Trotzdem war die Atmosphäre sehr ruhig und besinnlich, auch wenn mehrere verschieden Völker aufeinander getroffen sind. Es ist gut, dass wir diesen Frieden auf diese Weise zelebrieren.“
Mit Drehorgel und Saz
Nach dem Gottesdienst geht es zurück in die Sporthalle. Hier gibt es Musik und ein großes Buffet. Daran haben sich Einheimische sowie die Flüchtlinge selber beteiligt. So spielt Christoph Meer im Eingangsbereich auf seiner Drehorgel deutsche Weihnachtslieder. Die bringen die Besucher trotz der etwas verspäteten Feierlichkeiten noch einmal in die richtige Stimmung. In der Halle selbst klingen Töne des türkischen Saiteninstruments Saz. Dazu kommen afghanische Popmusik sowie klassische Klaviermusik zur Aufführung. Auch der Jugendchor Ten Sing steuert einige Lieder bei.
Es gibt Kartoffelsalat und Bulgur
Bei der fröhlichen Musik sitzt keiner der Besucher lange still, Einheimische und Flüchtlinge reichen sich die Hände und beginnen gemeinsam zu tanzen. Auch das Buffet ist vielfältig und bietet eine große Auswahl – vom deutschen Kartoffelsalat zum arabischen Bulgur ist alles dabei.
Dass das Programm so guten Anklang findet, freut Christoph Meer besonders. Auch im vergangenen Jahr gab es eine solche Weihnachtsfeier mit mehr als 300 Besuchern. „Die Probleme mit den Geflüchteten sind hauptsächlich in den Medien präsent, aber nicht hier vor Ort“, ist er sich sicher. „Es engagieren sich über 300 Menschen in unserer Stadt zu diesem Zwecke. Auch gespendet wird immer mehr.“ Gute Aussichten für die Flüchtlingshilfe in Sprockhövel also.