Sprockhövel. . Gemütliche Atmosphäre und gegenseitige Wertschätzung. Es gibt jedoch auch einige Anregungen, was sich bei einer Wiederholung des Marktes im nächsten Jahr noch verbessern lassen könnte.

Vom Stehtisch aus blicken Adelheid und Herbert Lehmhaus aufs Treiben vor dem Zelt am Brunnenplatz an der Zwiebelturmkirche. „Wir sind zufrieden, ich bin positiv überrascht“, sagt Herbert Lehmhaus über den Nikolausmarkt.

„Es ist wichtig und gut, dass er wieder da ist“, fügt Ehefrau Adelheid bezogen auf die fünfjährige Pause des Marktes bis 2014 hinzu. „Die Stimmung ist gut, man trifft Bekannte. Nur ein bisschen Musik fehlt. Und ein paar Buden mehr wären schön“, findet sie.

Händler sind erfreut über dankbares Publikum

Geräuschvoll ist es trotzdem durch die vielen Besucher, die sich zwischen Getränke- und Essens-Buden sowie dem Zelt mit kunsthandwerklichem Angebot tummeln.

Weihnachtszeit 2016 in Sprockhövel, Nikolausmarkt an der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel, hier im Bild am Engelstand Sophie Penschuck (21) und Shari Bugal (21) Foto: Volker Speckenwirth / Funke Foto Services, 03.12.2016
Weihnachtszeit 2016 in Sprockhövel, Nikolausmarkt an der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel, hier im Bild am Engelstand Sophie Penschuck (21) und Shari Bugal (21) Foto: Volker Speckenwirth / Funke Foto Services, 03.12.2016 © Volker Speckenwirth

„Die Sprockhöveler nehmen das gerne an“, freut sich Andrea Tzschoppe, die im Zelt Schmuck anbietet. Sabine Hille – mit einem Stand Handtaschen, Dinkelkissen und mehr vertreten – stimmt zu: „Hier gibt es ein dankbares Publikum. Die Leute wissen unser Angebot zu schätzen.“

Bessere Stimmung als auf großen Märkten

Das sei anders als auf großen Weihnachtsmärkten. Kürzlich seien sie in Bochum gewesen. „Da laufen die Menschen an unseren Ständen vorbei, ignorieren uns“, erläutert Sabine Hille. Das Zelt sei „eine gute Idee“, findet Andrea Tzschoppe.

Das sieht auch Sandra Engels, Thermomix-Repräsentantin, so: „Es schafft eine gemütliche Atmosphäre.“ Und hat eine Anregung für 2017: „Noch gemütlicher wäre es, wenn Besucher auch hier drinnen an Stehtischen einen Glühwein trinken könnten.“

Angebot der Kornbrennerei Hegemann getestet

 Ingrid Schmalenbach (78) findet, dass der Zugang zum Zelt für Gehbehinderte ein Problem ist.
Ingrid Schmalenbach (78) findet, dass der Zugang zum Zelt für Gehbehinderte ein Problem ist. © Volker Speckenwirth

Den gibt es anno 2016 noch draußen vor dem Zelt. An Susis Essbar gibt’s Pommes und Wurst. Schräg daneben beäugt Frank Jakob das Schnapsglas in seiner Hand, um den Inhalt, das „Bürschchen“ der Kornbrennerei Hegemann, auf seine Optik hin zu überprüfen: tiefbraun mit einer Sahnehaube.

Gerade noch hatte er mit Hans Dieter Radke und Martin Rosendahl, alle drei Vertreter der Knappenvereine Hammertal und Herbede, das „Dumme Nüsschen“ getestet. „Lecker, aber ein bisschen zu viel Sahne“, urteilt er.

Auch ein kritischer Ton

Jetzt also das „Bürschchen“. Frank Jakob verzieht das Gesicht. Hans Dieter Radke schmunzelt. „Das ist schon ein bisschen stärker als das dumme Nüsschen, aber das wärmt. Und die Sahne muss drauf sein, zum Abschwächen“, resümiert Jakob. Gleich geht’s in die Zwirbelturmkirche zum Knappengottesdienst.

Nur Ingrid Schmalenbach stimmt auch kritische Töne an. Die 78-Jährige ist gehbehindert, bemängelt das Fehlen einer Rampe an der Treppe zum Aufgang ins Zelt. „Alleine komme ich da nicht hoch, eine Dame hat mir geholfen.“ Ein Hinweisschild auf den barrierefreien Zugang auf die Wiese an der Rückseite des Zeltes wäre gut. Noch eine Anregung für 2017.