Sprockhövel. . Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel wurde 1921 gegründet. Nur fünf Leiter hatte die Kapelle im Lauf der Jahrzehnte.

  • 95 Jahre altes Blasorchester macht Unterhaltungs- und Filmmusik
  • Zum Geburtstag drehte de Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel musikalisch auf
  • Zur Gründerzeit ging es mit Märschen zackig-militärisch zu

Es war Anfang der 1920er Jahre, als sich der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel gründete. Im Jahr 1921, um genau zu sein. „Ob es nun im März war oder im Juni lässt sich nicht mehr nachprüfen“, sagt Michael Ibing, Leiter des Musikzuges.

Das Blasorchester ist nun ein knappes Jahrhundert alt. Und zu diesem Anlass gab’s ein großes Konzert in der Glückauf-Halle gemeinsam mit dem Städtischen Musikverein Gevelsberg. Das philharmonisch besetzte Orchester aus der Nachbarstadt wird ebenfalls von Ibing geleitet.

Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er vielfältig und wandelbar ist. „Wir machen Unterhaltungsmusik, von Klassik über Swing, Filmmusik, Musicals und Modernes.“ In der Gründerzeit wird wohl noch eine andere Art von Musik gespielt worden sein, zackig-militärisch vielleicht, mit vielen Märschen.

Feuerwehrkapellen bildeten sich aus Militärmusikern

„Feuerwehrkapellen setzten sich meist nach den Kriegen aus Militärmusikern zusammen“, erklärt Ibing. Das könne gut an den Gründungsdaten nachvollzogen werden. Beim Musikzug aus Gevelsberg-Silschede war es nicht anders – der überraschend viel mit der Kapelle aus Sprockhövel zu tun hat. „Mein Urgroßvater Richard Ibing hat ihn um die Zeit des Ersten Weltkriegs gegründet, und später wurden beide Kapellen zusammengelegt.“

Ein Bild aus der Gründerzeit des Musikzuges der Feuerwehr in Sprockhövel: Im Jahr 1921 gründete sich die Kapelle.
Ein Bild aus der Gründerzeit des Musikzuges der Feuerwehr in Sprockhövel: Im Jahr 1921 gründete sich die Kapelle. © FWS

Ibing ist der fünfte Leiter des Zuges. Den Anfang machte Fritz Landgrafe. Es folgte W. Heckmann. „Leider habe ich seinen Vornamen nicht, aber es war ein Schulleiter aus Hattingen“, erzählt Ibing. Bis ins Jahr1968 übernahm Hans Haxter. „Dann kam Helmut Gießmann und 1999 wurde ich zum Leiter gewählt.“ Ibings direkter Vorgänger ist noch immer als Musiker dabei und arrangiert die Stücke. Die beiden kennen sich seit Jahren. „Helmut Gießmann war an der Musikschule tätig, und ich war einer seiner ersten Schüler an der Trompete.“ Gießmann war es auch, der ihn mitnahm zum Städtischen Musikverein Gevelsberg und zum Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel. „Und er arbeitete mich, als ich die Leitung beim Zug übernahm, gut und streng ein.“

Leiter Ibing führte Matinee-Konzerte ein

Zu den größten und schließlich auch den bekanntesten Neuerungen, die Ibing als neuer Leiter einführte, gehören die Matinee-Konzerte. „Das war Anfang 2002, denn ich wollte auch über die Wintermonate Konzerte geben“, sagt er. Die zusätzlichen Konzerte haben nicht nur die Musiker nach vorn gebracht. Es war fast so, als hätte Sprockhövel auf diese Konzerte gewartet. Die Kapelle musste erst vom Veranstaltungsraum der Sparkasse zum Forum Börgersbruch und dann in die Glückauf-Halle wechseln, um ausreichend Platz für die Besucher zu bieten. Dazu kommen Auftritte auf Feuerwehrveranstaltungen, Martinszügen, auf Orchesterfahrten.