Die Erfolgskurve von Blue House aus Sprockhövel zeigt nach oben. Beim SPH Band Conteststehen die Sprockhöveler vor dem Finale. Und für Geld kommen sie nach Hause.
Ganz locker sitzen die fünf Jungs von Blue House auf dem schwarzen Sofa im Probenraum, den sie sich im Gemeindehaus am Perthes-Ring eingerichtet haben. Aus den ehemals acht, neun Leuten, die aus Spaß Musik machen wollten, ist nach mehreren Wechseln in der Besetzung eine ambitionierte und nicht nur lokal erfolgreiche Band geworden.
Probe ist zweimal pro Woche
„Die Idee ist vor einigen Jahren auf der Sommersegelfreizeit entstanden und irgendwann ergab sich dann die Möglichkeit, mehr zu machen“, erzählt Sänger Janik Schmidt (21). Mittlerweile spielen Blue House nicht mehr nur Cover, sondern veröffentlichen immer mehr eigene Songs, an denen Gitarrist Oliver „Olli“ Trimborn (25) schreibt. „Im Probenraum arbeiten wir dann zusammen daran, denn Songs entstehen nur mit der gesamten Band“, sagt Philip Dew (26), Bassist und Sänger. Im vergangenen Jahr haben die fünf Musiker, zu denen noch Hendrik Schnutenhaus (21) am Synthesizer und Florian Sturm (18) am Schlagzeug gehören, ihre erste eigene EP mit drei Songs herausgebracht, ihre aktuelle Single „Stand together“ gibt es seit September, zu der auch ein Musikvideo in Planung ist. Nicht nur in Sprockhövel sind die Jungs mit ihrer Musik, die Alternative Rock am nächsten kommt, erfolgreich.
Beim SPH Band Contest gewann Blue House die ersten drei Runden souverän und steht nun am 10. Dezember im Finale Westdeutschland. „Ich glaub, wir waren die glücklichsten Menschen nach dem Regionalfinale“, erzählt Hendrik. Jetzt wollen die Jungs unbedingt ins Deutschlandfinale und ihre neuen Songs im Studio aufnehmen, die sie fertig haben. Dafür suchen sie noch Sponsoren und bieten Wohnzimmerkonzerte von November bis Februar an, erzählt Bassist Philip. Die Band ist seit 2014 auch auf dem Stadtfest vertreten. Das „Heimspiel“ in Sprockhövel ist für sie immer ein besonderes Erlebnis.
„Die Fans haben unsere Songs fast lauter gesungen als wir“, sagt Philip, und Janik ergänzt: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn wir zusammen auf der Bühne stehen und davor die eigenen Songs mitgesungen werden.“ Besonders viel bedeutet es den Bandmitgliedern, dass sie auf viele Menschen setzen können, die sie unterstützen. Musik machen sei Leidenschaft, wenn man dafür noch ein Publikum habe, sei das einfach toll.
Für ihre Konzerte proben die Sprockhöveler zweimal in der Woche neben Beruf, Studium und Schule. „Das ist natürlich sehr zeitaufwendig, aber wir machen das gerne und wollen ja noch weit kommen“, sagt Janik. Im nächsten Jahr wollen die fünf Jungs viel zusammen spielen und Konzerte geben. Aus einem Projekt ist eine Familie geworden.