Sprockhövel. . Politik will Lebensmittelladen auf jeden Fall in Haßlinghausen halten.Verwaltung schlägt nah gelegene Fläche vor. Diskussion um Glashüttenplatz.
Gegenüber dem Rewe-Markt in Haßlinghausen, auf der anderen Seite des Rathausplatzes, befindet sich ein Netto-Discounter, der seinen Standort aller Voraussicht nach im kommenden Frühjahr verlassen muss. Für die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist das keine gute Nachricht, und so wurde nach Angaben der Stadtverwaltung im Einvernehmen mit der Firma ein Ersatzstandort gesucht. Im Ausschuss für Stadtentwicklung gab es Informationen zum aktuellen Stand der Planungen.
Weit weg müsste der Discounter gar nicht ziehen: „Wir haben die Möglichkeit, auf dem Grundstück hinter dem Bauhof an der Wittener Straße einen Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern zu errichten“, teilte Susanne Görner vom Sachgebiet Planen und Bauen mit. Das Gebäude werde eingeschossig mit flachgeneigtem Dach geplant, die Höhenlage des Grundstücks mache es erforderlich, den Eingang zum Discounter unter dem Straßenniveau der Wittener Straße zu errichten. Aus verkehrstechnischen Gründen, so Görner, würde die Einfahrt zum neuen Lebensmittelmarkt möglichst weit von der Ampelanlage abgerückt, über die jetzt noch die beiden Märkte am Rathausplatz erreicht werden.
Planungsrechtlich ist für „Susewind“, so der Name des vorgestellten Areals, alles einigermaßen problemlos: „Der Flächennutzungsplan stellt den Bereich als gemischte Baufläche dar“, erläuterte Susanne Görner. Da das Grundstück im Außenbereich liege, müsse Baurecht über die Aufstellung eines Bebauungsplanes geschaffen werden; bereits vor 30 Jahren war der Aufstellungsbeschluss für „Susewind“ gefasst worden.
Anbindung an Mittelstraße schlecht
In der politischen Diskussion wurde deutlich, dass ein Umzug des Lebensmittelmarktes auf die Fläche „Susewind“ durchaus auch kritisch gesehen wird. „Wir haben ein großes Interesse, dass der Markt im Stadtteil bleibt“, sagte Udo Beckmann von den Grünen. „Aber an diesem Platz ist zu viel Konzentration an Einzelhandel. Für Haßlinghausen wäre es besser, wenn wir Lebensmittelversorgung auch auf dem Glashüttenplatz hätten.“ Dieser Ort sei aktuell ein „Schandfleck“. Susanne Görner nahm diese Überlegung auf, berichtete jedoch von den Handlungsempfehlungen des Gutachters, der zurzeit das Einzelhandelskonzept fortschreibt. „Die Eigentumsverhältnisse und die schwierige Anbindung an die Mittelstraße sprechen gegen eine Verlagerung auf den Glashüttenplatz“, so Görner.
Zudem weise der Platz Altlasten auf, was die Bereitstellung als Ansiedlungsfläche auf jeden Fall verzögere. „Auch wollen die dort ansässigen Firmen auf dem Glashüttenplatz bleiben.“ Man sollte ihn trotzdem als Möglichkeit im Auge behalten, empfahl die SPD.