. Christina Wittek aus Sprockhövel hat sich den Traum einer tierphysiotherapeutischen Praxis erfüllt. Ihr Antrieb: die Lebensqualität der Vierbeiner lange erhalten.

Blitzblank, barrierefrei, ebenerdig, freundlich hell gestrichen, alles recht funktional: Seit gut vier Wochen ist Christina Wittek stolze Besitzerin einer Praxis für Tierphysiotherapie. „Manchmal geht alles ganz schnell, und ich bin froh, quasi in Sichtweite zu meinem Haus am Gedulderweg eine solche Möglichkeit gefunden zu haben“, sagt sie. Wer Christina Wittek erlebt, spürt diesen typischen Drang junger Unternehmer, etwas auf die Beine zu stellen.

„Schon als Schülerin wusste ich, dass ich mal mit Tieren arbeiten würde“, sagt die 27-jährige Sprockhövelerin. Gewiss, damals legten ihre Eltern großen Wert darauf, dass die Tochter ihr Abitur machte. Dann aber setzte sich die junge blonde Frau durch und erlernte den Beruf der Tiermedizinischen Fachangestellten.

Studium an privater Universität

Doch am Ziel ihrer beruflichen Vorstellung war Christina Wittek damit noch lange nicht; „als dann noch mein Chef nach Österreich ging, habe ich mich entschlossen, die Selbstständigkeit anzustreben.“ Es folgte ein Studium an einer privaten Uni zur Veterinärphysiotherapeutin – mit Schwerpunkt Hund und Pferd. „Aber schon da wusste ich, dass ich mich am liebsten ganz auf Hunde konzentrieren würde“, so Christina Wittek.

Sie ist mit ihnen groß geworden, hat einen ganz besonderen Draht zu diesen Vierbeinern. Das wird deutlich, als Familie Dietz mit zwei Labradoren und zwei Möpsen in der Praxis vorbeischaut. „Die Hunde fühlen sich in Anwesenheit von Frau Wittek richtig wohl“, sagt Claus Dietz. Im Nu ist einer der Möpse auf den Behandlungstisch gesprungen, lässt sich nieder, brummt wohlig, als Christina Wittek mit ihren Händen seinen haarigen Körper abtastet. „Es halten sich Vorurteile, Physiotherapeuten würden nur streicheln“, sagt die Sprockhövelerin lächelnd. Hände – das seien in der Tat die wichtigsten Werkzeuge bei der Behandlung von Lähmungen etwa, der Schmerzlinderung, der Pflege von Gelenken und Muskulatur. „Ich möchte Hunden ihre Mobilität so lange wie möglich erhalten, denn das ist ihre Lebensfreude und ihre Lebensqualität“, sagt sie. Daneben wirken jedoch auch Elektrotherapie, Ultraschall, Magnetfeldtherapie. Wie verdient sie ihr Geld? „Manche Hundehalter haben Krankenversicherungen für ihre Tiere abgeschlossen, andere bezahlen für die Behandlung“, sagt sie.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Bevor Christina Wittek ihre Praxis beziehen konnte, hat sie eine mobile Tierphysiotherapie angeboten und ein Gebiet von Wermelskirchen bis Oberhausen versorgt. „250 Hunde habe ich in den drei Jahren behandelt – mit sehr gutem Erfolg“, sagt sie.

Der Mops ist derweil durchgeknetet, jetzt freut sich einer der Labradore auf die heilenden Hände.