Sprockhövel. . Mittelstraße in Haßlinghausen soll attraktiver werden. Stadt bekommt Fördermittel für ein Entwicklungskonzept aus Stadtbauförderungsprogramm.
Unbelebt ist die Mittelstraße in Haßlinghausen nicht; auch Leerstände halten sich im Vergleich zu mancher Nachbarstadt in Grenzen. Und doch gibt es in der Sicht von Bürgern, Händlern und auch den Stadtplanern Missstände, die einer guten Entwicklung der Mittelstraße bislang noch im Wege stehen.
Wolfgang Weiss, mit Hausnummer 20 noch recht nahe zum Stadtkern, engagiert sich seit Jahren für die Verbesserung der Zustände hier in der Werbevereinigung. Wer zu ihm in die Parfümerie will, muss erst ein paar Treppen steigen. „Barrierefreiheit sieht anders aus“, räumt er ein. „Doch beheben lässt sich dieser Nachteil kaum, denn wir Anlieger der Mittelstraße befinden uns auf einer Wasserader – knapp unter uns stößt man auf Fels.“ Mit einer Rampe könne diese Höhendifferenz nicht ausgeglichen werden. Größere Probleme bereiten dem Fachgeschäft für schöne Düfte das Internet und fehlende Parkplätze, damit die Kundschaft bequemer zu Weiss kommen kann.
Erneuerung des Bürgersteigs
Die Stadt Sprockhövel gibt an, die Nöte ihrer Einzelhändler im Blick zu haben und Probleme bekämpfen zu wollen. „Wir haben Fördermittel für die Erstellung eines inte-grierten Stadtentwicklungskonzeptes für die Mittelstraße beantragt“, berichtet Susanne Görner, zuständig für Stadtentwicklung. Ziel sei eine „vitale Stadt“, und beim NRW-Bauministerium sei aktuell Haßlinghausen für eine Förderung in dieser Hinsicht vorgesehen. Um Mittel abrufen zu können, sei jedoch zunächst ein Konzept für größere Maßnahmen aufzustellen, nachdem kleinere Verbesserungen bereits umgesetzt worden sind (siehe Info-Kasten).
Mehr Parkplätze wünscht sich auch Heike Beskid, die ein paar hundert Meter weiter ortsauswärts ihr Optikergeschäft betreibt. Die Geschäftsfrau lebt von Stammkundschaft; „Laufkundschaft kann man bei diesen Rahmenbedingungen nicht erwarten.“ Und sie weist auf die Straße vor ihrer Tür, wo „nur wenige Parkplätze sowieso immer belegt sind“. Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer, die ihre Treppe nicht überwinden können, bedient Heike Beskid einfach draußen, oder sie besucht sie mit ihren Brillenmodellen zu Hause.
Heike Beskid und Wolfgang Weiss begrüßen die Aktivität der Stadt, und auch Bernd Zschegel, der das Sudhoff-Elektrogeschäft auf der anderen Straßenseite betreibt, hat Wünsche an die Kommune, sollte das Fördergeld fließen.. „Der Bürgersteig muss erneuert werden“, sagt Zschegel. Wenn es regnet, hätten die Passanten mit tiefen Pfützen zu kämpfen.
Eine zentrale Rolle bei den Veränderungen soll nach Ansicht der Stadtplaner der Glashüttenplatz spielen. „Wenn dort ein schöner Anlaufpunkt mit Café und Sitzgelegenheiten wäre, kämen mehr Leute die Mittelstraße herauf“, meint etwa Passantin Grete Bergmann.