Sprockhövel.. Hersteller von Rädern und Rollen blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.Die war meist von Wachstum geprägt. Vorteil Familienunternehmen
Was 1866 als Kram- und Kleinwarenhandlung sowie Fotografiegeschäft von Karl Ferdinand Wicke in Barmen begann, ist 150 Jahre später ein weltweit agierender Hersteller von Rädern und Rollen mit 850 Mitarbeitern in Deutschland, Tschechien und China geworden. Grund genug für das seit 1957 an der Elberfelder Straße ansässige Unternehmen Wicke, das Jubiläum mit einer großen Feier am kommenden Samstag mit 450 Menschen in der Glückauf-Halle zu feiern. Und Grund genug, auf eine bewegte Firmengeschichte zurückzublicken, die in einer Broschüre zum 150-jährigen Jubiläum ausführlich dargestellt ist.
1870 begann Wicke, Feuerwerkskörper und Zündplättchen für Spielzeugpistolen herzustellen. Das Unternehmen wuchs stark, weitere Produkte kamen hinzu. Und es kamen die ersten Krisen. 1930, mitten in Zeiten der Weltwirtschaftskrise, konnte der Konkurs nur durch einen außergerichtlichen Vergleich mit den Gläubigern abgewendet werden. Doch Wicke erholte sich und wuchs schnell wieder, überstand auch die zwischenzeitliche Stilllegung im Zweiten Weltkrieg. 1951 wurde dann für einen Auftraggeber die erste Leichtmetallfelge produziert. Die Firmenleitung entschied sich, eine eigenständige Produktion von Rollen aufzubauen.
Der Boom hielt an. Weil mehr Platz benötigt wurde als das Firmengelände in Barmen bot, kaufte die Firmenleitung 1957 das heutige Grundstück an der Elberfelder Straße in Gennebreck. 1961 war der Umzug abgeschlossen. Nächster großer Entwicklungsschritt war die Lizenzerteilung für die Herstellung des Kunststoffs Polyurethan. 1990 war die Zündwarenproduktion mit dem Verkauf an die Firma Weco zu Ende und Wicke konzentrierte sich auf Rollen. In den 1990er Jahren wurde Wicke international, eröffnete die erste Auslandsniederlassung in Frankreich, später kamen neben weiteren Niederlassungen Produktionen in China und Tschechien hinzu.
Weiteres Wachstum angestrebt
Und auch heute möchte das Unternehmen gerne weiter wachsen, sagt Geschäftsführer Klaus Schlösser. „Wir investieren grundsätzlich in die Zukunft“, sagt er. Dies habe das Unternehmen in der 150-jährigen Geschichte immer wieder weitergebracht und diese Linie solle auch in Zukunft fortgeführt werden. Schlösser hat sich bereits seine beiden Söhne mit ins Unternehmen geholt, Stephan Schlösser gehört neben Christian Schrape mittlerweile der Geschäftsführung an. Doch Klaus Schlösser möchte so lange weitermachen, wie es geht.
Doch was ist eigentlich das Geheimnis, das die Firma erfolgreich gemacht hat? Für Klaus Schlösser ist die Antwort klar: „Wir sind ein Familienbetrieb, da werden schnelle und rationale Entscheidungen gefällt.“ Und der Familienbetrieb ist auch im Stadtteil sehr aktiv, fördert den örtlichen Fußballverein, die Kita und vieles mehr. Und er kümmert sich um den eigenen Nachwuchs. Ältere Kollegen geben ihre Erfahrungen bei regelmäßigen Informationstreffen an jüngere weiter, damit das Expertenwissen erhalten bleibt.