Pia Becker ist beim Verein für Deutsche Schäferhunde aktiv, feierte schon einige Erfolge. Die Bewegung mit Hündin Shanaya ist für sie ein perfekter Ausgleich.

Pia Becker (18) gibt ihrer Hündin Shanaya das Signal – und los geht’s über den Parcours mit allerhand Hindernissen. Er verlangt Mensch und Tier einiges ab. Während die sechsjährige Schäferhündin im hohen Tempo auf eine Hürde zuläuft, gibt ihr die daneben laufende Pia mit dem Arm das Signal zum Sprung – sicher meistert Shanaya das Hindernis.

Agility nennt sich die Sportart, bei der Hunde unter menschlicher Anleitung so schnell wie möglich durch einen Hindernisparcours laufen müssen. „Für Fehler gibt es Abzüge“ , erklärt Monika Bäcker, Jugendwartin des Vereins für Deutsche Schäferhunde an der Uhlenbruchstraße, bei dem Pia Becker aktiv ist. Die 18-Jährige feiert derzeit einen Erfolg nach dem anderen. 2015 ging sie bereits bei einer Bundesliga-Prüfung für Erwachsene an den Start – und landete in der ersten Hälfte des 80-köpfigen Teilnehmerfeldes. Bei einem Jugendturnier wurde sie bundesweit Vierte. Beim westfälischen Ausscheidungsturnier qualifizierte sie sich für die Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften am kommenden Wochenende. Dort startet sie gleich zweimal – mit Shanaya und einem Leihhund. Daneben sei Pia Becker als eine der wenigen auch in den Bereichen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst aktiv, so Monika Bäcker.

Neue Herausforderungen gesucht

Mit ihrem Vater sei sie vor fünf Jahren zum ersten Mal beim Schäferhundeverein gewesen. „Es hat mir Spaß gemacht und jetzt will ich immer mehr“, sagt Pia Becker. In Training und bei Wettkämpfen kommen Mensch und Hund ordentlich ins Schwitzen. „Für mich ist es ein guter Ausgleich neben Schule und Arbeit, mich körperlich fit zu halten“, sagt Pia Becker. Und auch die Hunde bräuchten die Herausforderung, sagt Sportwartin Monika Bäcker. Doch gerade bei den Wettkämpfen kommt noch eine weitere Komponente dazu. „Wir haben fünf Minuten Zeit, uns den Kurs einzuprägen“, sagt Pia Becker. Sie muss die Strecke perfekt verinnerlicht haben, um ihrer Hündin im Sprint die richtigen Befehle zu geben. Dieses Gehirnjogging helfe auch in der Schule. „Beim Vokaltest bin ich besser, wenn ich mir die Wörter morgens noch einmal durchlese“, hat sie bemerkt. Auch eine soziale Komponente spiele beim Agility eine große Rolle, findet Sportwartin Monika Bäcker. „Der Mensch lernt, Rücksicht zu nehmen und die Fehler bei sich zu suchen, nicht beim Hund.“

Pia Becker freut sich nun auf die Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften. Auf die Bewegung mit dem Hund – sie trainiert vier bis fünfmal die Woche und geht ab und zu mit dem Hund joggen – will sie nicht mehr verzichten. „Ich werde wohl immer mit dem Schäferhund aktiv sein“, ist sich die 18-Jährige sicher.