Sprockhövel. Die Einrichtung muss jährlich mit 443 000 Euro bezuschusst werden. Ein Arbeitskreis gestaltet daher ein neues Finanzierungsmodell. Honorarkräfte sollen Festangestellte ersetzen.

Die Musikschule bleibt. In dieser Sache waren sich die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Sport und Freizeit einig. Sie zu schließen wäre auch eine teure Alternative.

„Das Sozialplanvolumen beläuft sich auf 1,3 bis 1,5 Millionen Euro, zuzüglich Rechtsanwaltskosten in Höhe von 150 000 bis 200 000 Euro, einem Prozessrisiko und Protesten in der Bürgerschaft“, sagte Norbert Zirkel vom Kulturbüro auf Grundlage der Zahlen des Kämmerers Rainer Kaschel.

Andererseits bleibt die Frage, wie die Stadt die Musikschule mit Standorten in Haßlinghausen und Niedersprockhövel finanzieren will. Jährlich muss sie mit 443 000 Euro bezuschusst werden. Wie diese Kosten verringert werden können, darüber diskutierten die Mitglieder eines eigens eingerichteten Arbeitskreises.

Zum einen soll es Änderungen beim Personal geben – mehr Honorarkräfte, weniger Festangestellte. Und: „Findet sich keine passende Honorarkraft, soll die Stelle gestrichen werden“, ergänzte Astrid Timmermann von der FDP.

Der Antrag kam mit sechs Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und fünf Gegenstimmen durch. „Das soll Druck auf den Personalrat ausüben“, erklärte Timmermann. Zirkel erinnerte daran, dass die Stadt sich auch bei ihren Honorarkräften an Vorgaben halten muss. Heißt: Keiner dürfe in eine Scheinselbstständigkeit gedrückt werden.

Abschließend ging es um Kooperationen: Kann die Musikschule sich mit anderen im Ennepe-Ruhr--Südkreis zusammentun? Oder mit der Volkshochschule arbeiten? Zumindest Norbert Zirkel erwartet nicht den großen Wurf. Dennoch: „Auch wenn hier nicht allzu viel Hoffnung eingebracht werden sollte, muss das geprüft werden.“ Und das wird es auch. Neun Ausschussmitglieder stimmten für die Prüfung, vier enthielten sich.

In der Diskussion kochte auch kurz Schärfe auf. Der SPD gingen die Punkte nicht weit genug. „Keine Partei wird sagen: Wir schließen die Musikschule, das Bürgerbüro, das Freibad, weil sie um ihre Wiederwahl fürchtet“, sagte Markus Gronemeyer. „Nur kleine Beträge von vielleicht 500 Euro einzusparen bringt nichts.“ Und mit einer Spur von Sarkasmus: „Stattdessen wird die Verwaltung mit vielen wunderbaren Anträgen zugemüllt.“ Doch etwas Neues gebe es nicht.

Neu ist die Idee von Michael Ibing, die Musikschule in einer Grundschule zu betreiben. „Das ist völlig ausgeschlossen“, sagte Annegret Theis, Leiterin der Musikschule. Man habe ein umfangreiches Inventar, Grundschulen müssten Betreuung am Nachmittag anbieten. Grünen-Politiker Thomas Schmitz schlug vor, Eintritt für die Musikschulaufführungen zu nehmen. Doch das schloss der Ausschuss bereits in einer früheren Sitzung aus.