Sprockhövel. Claudia und Michael Bremer betreiben in Niedersprockhövel eine Modelagentur samt Fotostudio.
Eine Modelagentur versprüht den Charme der Großstadt, von Glanz und Glamour. Dass es so etwas auch im beschaulichen Sprockhövel gibt, überrascht. Ganz in der Nähe der Zwiebelturmkirche hat das Ehepaar Michael und Claudia Bremer ihr Domizil und ihre Nische gefunden. Denn zwischen Berufsfotograf und Hobbyknipsern, zwischen Amateurposer und Profimodel gibt es alle nur erdenkliche Abstufungen. „Wir haben uns daher auf semiprofessionelle Models und Fotografen spezialisiert“, sagt Michael Bremer.
Und das machen sie seit 26 Jahren. Sie bieten ein Fotostudio, kennen einige tolle Kulissen – so genannte Locations –, haben das passende Model und Claudia Bremer kümmert sich um Make-up und die Nägel.
Ganz bewusst haben sie sich dagegen entschieden, ihre Models über typische Setcards anzubieten. Die Setcard ist eine Bildermappe, die Bewerbungsunterlagen eines Models. „Die Kunden sagen uns, was sie sich wünschen und wir suchen etwas Passendes“, sagt Claudia Bremer. Ihre Models bekommen ein Honorar, TfP-Shootings gebe es nicht. Die Abkürzung TfP steht für Time for Print, sinngemäß: Die Models opfern dem Fotografen ihre Zeit und bekommen dafür die Bilder. Dabei trägt jeder seine Unkosten.
Das Ehepaar Bremer wirbt für ihre Agentur über Fotogemeinschaften im Internet. Es gab durchaus mal eine Zeit, da musste sie richtig kämpfen, um sich auf den Markt zu behaupten. „Plötzlich schwemmten Dutzende andere Agenturen mit ähnlichen Angeboten auf den Markt.“ Das liege zum Glück seit einigen Jahren hinter ihnen. Und sie bieten ja nicht nur eine Plattform für Fotografen. Sie setzen die Menschen auch selbst ins rechte Licht.
Wer sich als Model versuchen möchte, egal ob bei einem Fotografen oder bei einer Agentur, sollte mit Bedacht an die Sache gehen. Üblich ist es, Verträge aufsetzen, in denen genau geregelt wird, wie die Bilder später genutzt werden. Gegen eine Begleitperson sollte sich kein Fotograf sperren und gerade bei Minderjährigen geht nichts ohne die Eltern. „Auch wir haben schon Dubioses erlebt“, sagen die Bremers