Sprockhövel. Die eigenwillige Schauspielerin hätte am heutigen 2. Mai ihren Geburtstag gefeiert.
Ursula von Reibnitz war „stark und eigenwillig“, schrieb Pina Bausch, einst Motor des Wuppertaler Tanztheaters. Am heutigen Samstag wäre von Reibnitz 100 Jahre alt geworden. Von 1967 bis zu ihrem Tod lebte die Schauspielerin in Gennebreck und fand im Juli 1990 ihre letzte Ruhestätte auf dem Herzkamper Friedhof. Sie pflegte eine enge Freundschaft zu der Sprockhövelerin Adelheid Herbst, die jetzt dem Stadtarchiv mehrere großformatige Bilder, auf denen Ursula von Reibnitz abgebildet ist, und den handschriftlichen Brief von Pina Bausch überreichte. Die Bilder machte die Fotografin Ingrid von Kruse und sie zeigen Ursula von Reibnitz, wie sie war. William Schulz, von 1998 bis 2006 Zweiter Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Schulen und öffentliche Sicherheit der Stadt Sprockhövel, beschäftigt sich mit dem Leben der Schauspielerin und beschrieb sie einmal so: „Ursula Freifrau von Reibnitz konnte schroff sein, direkt und geradeaus, aber auch mitfühlend und hilfsbereit.“ Was auch auf den Bildern nicht fehlt: die Zigarette. „Sie rauchte gerne“, sagt Adelheid Herbst.
Ursula von Reibnitz wurde in Berlin geboren und an der Max-Reinhardt-Schauspielschule ausgebildet. Ihr Weg war vorbestimmt. Die Familie ihrer Mutter stand seit fünf Generationen auf der Bühne. Bereits während ihrer Ausbildung übernahm sie kleinere Rollen und kam mit Bühnengröße wie Max Reinhardt, Otto Preminger und Paula Wessely in Kontakt. Der Kontakt zu Pina Bausch entstand 1973. Berühmtheit in Wuppertal erlangte Ursula von Reibnitz vor allem mit ihrer „Mutter Courage“. Die Rolle, in die sie 300 Mal schlüpfte, war ihr auf den Leib geschrieben.