Die Politik fällt eine Richtungsentscheidung. Das Sprockhöveler Jobcenter müsste schließen.

In der Kreisstadt soll ein neues zentrales Jobcenter für den gesamten Südkreis entstehen. Der Kreistag hat eine Richtungsentscheidung getroffen und der Kreisverwaltung den Auftrag erteilt, die Pläne voranzutreiben. Sollte das Vorhaben realisiert werden, würde auch das Jobcenter in Sprockhövel geschlossen.

Das zentrale Jobcenter für den Südkreis müsste spätestens zum 1. Januar 2017 eröffnet sein. Grund: Zu diesem Zeitpunkt laufen die Mietverträge für die beiden aktuellen Standorte in Schwelm aus.

Alle Gebäude, in denen im Südkreis aktuell Jobcenter untergebracht sind, so auch das am Rathausplatz 4 in Sprockhövel, werden nach Auffassung des Fachbereiches nicht mehr den erforderlichen Ansprüchen gerecht, auch in puncto Barrierefreiheit und Sicherheit für Mitarbeiter. Dass die Jobcenter vor Jahren dort dennoch eingezogen sind, war dem Kreis zufolge unter anderem dem damaligen Zeitdruck geschuldet.

Ein zentrales Jobcenter in geeigneten Räumen hat nach Auskunft des Kreises viele Vorteile. Die Sprache ist von „deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen“ und „bedarfsgerechten Bürozuschnitten“. Und die Konzentration auf nur einen Standort biete darüber hinaus die Möglichkeit organisatorischer Optimierungen wie „erweiterte Spezialisierungsmöglichkeiten, verbesserte Vertretungsregeln und eines effizienten Personaleinsatzes“, wie es in der Vorlage für die Politik heißt. Davon würden die Leistungsberechtigten profitieren.

Vorteile des neuen Standorts

Ein passendes Grundstück für das zentrale Jobcenter fand der Kreis in Schwelm an der Ecke Hattinger Straße/Eisenwerkstraße, wenige Meter vom Straßenverkehrsamt entfernt. Für den Standort spricht die Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof, die schnelle Anbindung für Autofahrer aus den Nachbarstädten und eine Vielzahl von Parkplätzen im Umfeld.

Mit dem Eigentümer hat sich der Kreis bereits auf ein Investorenmodell verständigt. Das sieht vor: Der Eigentümer baut und vermietet das Gebäude dann an den Kreis.

Das neue Jobcenter für den Südkreis würde jährlich 513 408 Euro kosten, und beließe man alles beim Alten, summieren sich die Ausgaben auf 424 578 Euro. Einsparungen bei den Datenleitungs- und Telefonkosten (ca. 30 000 Euro pro Jahr) sowie bei der Reinigung (ca. 8000 Euro pro Jahr) eingerechnet, ergibt das eine Mehrausgabe von etwa 50 000 Euro jährlich für den Kreis. „Diese sind aber tragbar und in Ordnung, weil das neue Gebäude bessere Bedingungen für Mitarbeiter und Leistungsbeziehende bietet und an den anderen Standorten beispielsweise auch in Sicherheit und Barrierefreiheit investiert werden müsste“, ließ der Kreis wissen.