Sprockhövel. Kinderfeuerwehr geht Ende April an den Start. Sechs- bis Neunjährige lernen das Verhalten in Notfällen und dienen der Nachwuchssicherung.
Seit eineinhalb Jahren ist in Sprockhövel eine Kinderfeuerwehr in Planung. Nun ist sie beschlossene Sache. Ende Februar erteilte der Stadtrat die Genehmigung. Ende April soll sich die neue, als Einheit geführte Gruppe zum ersten Mal treffen.
„Es steckt viel Vorbereitung in der Sache“, sagt Feuerwehr-Sprecher Arno Peters. Die Löschzüge haben sich in den vergangenen Monaten umgehört, um Helfer zu engagieren, die künftig 30 Kinder betreuen sollen. Bis dato haben sich 15 Ehrenamtliche dazu bereit erklärt, darunter auch drei pädagogische Fachkräfte. „Eine Lehrerin kam zum Beispiel durch ihren Mann dazu, der bereits der Feuerwehr angehört“, erzählt Peters. Er und seine Kollegen haben sich zudem im Vorfeld in anderen Städten umgesehen, in denen es bereits eine Kinderfeuerwehr gibt. Als Vorbild diente den Sprockhövelern dabei die Stadt Kierspe aus dem Bergischen Land.
Die neue Sprockhöveler Einheit soll spielerisch an ernste Themen herangeführt werden. Denn auch Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren müssen lernen, wie sie sich im Ernstfall verhalten. Deshalb wird ihnen gezeigt, wie man einen Notruf absetzt, sich bei Verkehrsunfällen verhält oder vorbeugenden Brandschutz betreibt. Die Feuerwehr ist überzeugt davon, dass Kinder in jungen Jahren damit zurechtkommen. „Je früher man beginnt, umso besser ist es“, so Peters. Kinder legen die Angst vor Notfällen ab, können Erste Hilfe leisten und so unter Umständen sogar Leben retten.
Ölspur aus Kakaopulver
In der Gruppenstunde, die einmal pro Woche in der Haßlinghauser Wache stattfinden wird, spielen die Betreuer mit den Kindern vereinfachte Szenarios durch. Etwa den Crash eines Bobbycars. Ölspuren werden mit Kakaopulver simuliert. „Es schimmert ähnlich“, weiß Peters. Auch das Löschen wird mit Ersatzrohren geübt. Neben den wichtigen Inhalten aus dem Leben der Feuerwehr soll den Kindern auch Freizeit geboten werden. Sie werden in den Wald gehen oder malen und basteln. Außerdem ist eine Fahrt zur Feuerwehrleitstelle in Schwelm geplant.
Bei der Vorstellung des Konzeptes am vergangenen Wochenende zeigten sich viele Kinder und Eltern interessiert. Die Feuerwehr spricht auch schon in Kindergärten und der Vorschule das Thema Brandschutz an. Nun möchte sie die Lücke zur Jugendfeuerwehr schließen und Nachwuchssorgen verhindern. „Viele Jugendliche gehen zu uns über und haben schon Einsatzerfahrung“, sagt Peters.