OBERHAUSEN. . Im Sommer zeigt sich die Hafenstadt Oberhausen von ihrer schönsten Seite. Es muss nicht immer eine Jacht sein. Manchmal reicht ein Schlauchboot.

Die Hafenstadt Oberhausen zeigt sich in diesen Sommerwochen am Kanalufer von ih­rer besten Seite: Große und kleine Jachten haben in der Marina festgemacht, Skipper treffen mit ihrem Boot auf dem Pkw-Anhänger ein. Spaziergänger schauen sich das ma­ritime Treiben an.

Gleich an der Marina-Einfahrt treffen wir Marek Blaszczyk aus Oberhausen, der in diesem Augenblick alle Hände voll zu tun hat. Sein Boot „Number One“ befindet sich noch auf dem Anhänger, aber schon bald soll es per Hafenkran zu Wasser gelassen werden. „Es kommt gerade aus der Reparatur“, erklärt der Skipper, dessen Hund „Prinzessin“ derweil im Schatten des Rumpfes herumwuselt.

„Das ist einfach Entspannung pur“

Seit etwa sieben Jahren ist Marek Blaszczyk mit seiner 200 PS starken „Number One“ in der Marina Oberhausen daheim. Von hier aus startet er regelmäßig zu Bootstouren auf dem Kanal oder die Ruhr hinauf bis Kettwig. „Das ist einfach Entspannung pur“, sagt er. „Und das Allerschönste ist, abends im Hafen auf dem Boot zu sitzen, bei einem Fläschchen Bier – und dann einfach diese Ruhe am Wasser erleben.“

Maritime Touristenstadt Oberhausen: Sowohl die Marina als auch der benachbarte Wohnmobil-Stellplatz sind in diesen Sommerwochen gut belegt.
Maritime Touristenstadt Oberhausen: Sowohl die Marina als auch der benachbarte Wohnmobil-Stellplatz sind in diesen Sommerwochen gut belegt. © Gerd Wallhorn

Ganz genau sieht es auch Bernd (63) aus Duisburg, den wir auf der gegenüberliegenden Marina-Seite in Nähe des Hafenbüros treffen. Hier liegt sein Boot „Speedy“, wobei dieser Name eher ein wenig spaßig gemeint ist, denn „Speedy“ hat nur 50 PS, Baujahr 1974/75.

„Einfach mal los fahren“

Mit diesem Boot ist man eher gemütlich unterwegs. „Ich fahre gerne einfach mal drauf los“, sagt der Freizeit-Kapitän. „Wenn genug Zeit dafür ist, ist das wunderbar. Den Rhein hinauf und hinunter zum Beispiel.“ Seit knapp zehn Jahren ist Bernd in Oberhausen als Stamm-Anleger präsent. Er kennt die Marina aus dem Eff Eff und findet es hier gut.

Nicht nur große „Pötte“ treffen wir an diesem Tag an. In einer Ecke des Hafenbeckens bereitet sich Jan Hegewald auf einen ganz speziellen Törn vor. Mit seinem weißen Schlauchboot „Zyklon“ startet er zu einer kleinen Probefahrt durch die Marina-Gewässer, denn den 3,5-PS-Motor für sein Mini-Schlauchboot hat er gerade erst von seiner Mutter Jessica spendiert bekommen – fürs Superzeugnis am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium.

Einen Dauerliegeplatz haben in der Marina nicht nur Jachten – diese Froschdame im Bikini, von einem Skipper aufgestellt, lässt es sich am Hafenbecken gut gehen.
Einen Dauerliegeplatz haben in der Marina nicht nur Jachten – diese Froschdame im Bikini, von einem Skipper aufgestellt, lässt es sich am Hafenbecken gut gehen. © Gerd Wallhorn

Jan ist schon in ganz jungen Jahren ein Fan des Wassersports. „Sobald es altersmäßig möglich ist, mache ich den Bootsführerschein“, sagt er. An seinem Schlauchboot weht die ägyptische Flagge, denn dort war er jüngst in Urlaub und hat am Roten Meer das Wasser genossen; doch rund um den Rhein-Herne-Kanal findet es der junge Oberhausener auch supergut: „Ich mag es, selbst zu steuern und das Boot zu fahren.“

Der Motor tuckert zuverlässig

Dann legt er ab, der neue Motor glänzt im Sonnenschein und tuckert zuverlässig. Auch Mutter Jessica steigt nach einer ersten Runde dazu. Es muss ja nicht immer der große Törn bis an Mosel und Main sein. Auch eine Runde im Hafenbecken von Oberhausen hat ihre Reize. Und ganz in der Nähe strahlt das Matterhorn am Gasometer.