Oberhausen/Theaterviertel. . Höchste Wohnansprüche sollen die Eigentumswohnungen im alten Mädchengymnasium erfüllen. Die Fertigstellung des Umbaus verzögert sich aber.
Der Umbau des alten Lyzeums an der Elsa-Brändström-Straße zu 23 Eigentumswohnungen kommt zwar voran, verzögert sich aber erneut. Das teilte Projektleiter Werner Horst von der Viersener Firma Tecto-Rent GmbH auf Anfrage der Redaktion mit. Eigentlich sollte die Baustelle im Februar abgeschlossen sein.
Die CDU in der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen hatte den Baufortschritt dort zum Thema gemacht. „Es scheint der letzte Druck zu fehlen“, begründete Bert Buschmann den Vorstoß. „Da tut sich was“, berichtete Baudezernent Frank Motschull. Eine Baugenehmigung selbst schaffe aber keinen Zeitdruck. Er wusste zu berichten, zur Zeit würde dort die Fußbodenheizung installiert. Planungsdezernentin Sabine Lauxen ergänzte, dem Investor, der Delou-Beteiligungsgesellschaft aus Greven/Münsterland, liege sehr am Denkmalschutz. Und Stadtverordneter Peter Bruckhoff (BOB im Rat) trug vor, ganz unsichtbar seien die Baufortschritte nicht. So gebe es zum Beispiel neue Dachgauben.
Dass sie allerdings, wie Andrea-Cora Walther (Bürgerliste) meinte, etwas mit den im Haus eingebauten Aufzügen zu tun haben, dementierte Werner Horst auf Nachfrage der Redaktion. „Die Dachgauben waren ja bereits vorhanden. Nur eine oder zwei sind neu. Die alten Dachgauben mussten aber vergrößert werden, damit sie als zweiter Rettungsweg anerkannt werden können.“ Das alles sei in der Baugenehmigung so geregelt.
Vorsetzbalkone kommen noch
Zur Zeit sei das Gebäude eingerüstet. Die Fenster seien, den Auflagen des Denkmalschutzes entsprechend, erneuert oder saniert worden. „Nur für die Vorsetzbalkone mussten ja neue Fenster eingebaut werden.“ Die Balkone werden nach Angaben des Viersener Projektleiters im April geliefert.
Bis dahin wird noch die Fassade erneuert. Wärmedämmung von außen durfte aber wegen des Denkmalschutzes nicht angebracht werden, nur von innen. „Das haben wir überwiegend abgeschlossen.“
Im Innern werde, wie schon Motschull den Lokalpolitikern berichtete, zur Zeit die Fußbodenheizung verlegt und der Estrich aufgebracht. Danach sei der weitere Innenausbau an der Reihe, die Bodenbeläge also, die Fliesen und die Sanitärinstallation. „Im Mai/Juni rechnen wir mit der kompletten Fertigstellung“, so Werner Horst.
Probleme mit Vandalismus gebe es keine mehr auf der Baustelle. „Sie ist aber auch permanent überwacht“, gab er zu bedenken. Die 23 Eigentumswohnungen sind bereits alle verkauft. Zu der aktuellen Verzögerung erklärte Horst, man habe auf eine ordnungsgemäße Bauausführung Wert gelegt. Sie werde auch von einem Sachverständigen begleitet. „Weil wir ja anschließend in der Gewährleistung stehen.“
>>>432.000 Euro für Luxus-Residenzen
Die 23 Eigentumswohnungen im alten Mädchengymnasium sollen hohe bis höchste Wohnansprüche in der Innenstadt befriedigen. Das zeigt sich schon an den erzielten Verkaufspreisen. Sie begannen bei 198 000 Euro für die 73 Quadratmeter großen Erdgeschosswohnungen und reichten bis zu 432 000 Euro für die 159 Quadratmeter großen Luxus-Residenzen in Ober- und Dachgeschoss.
Fünf Investoren hatten seit 2001 erfolglos angekündigt, dem seit 17 Jahren ungenutzten ehemaligen Schulgebäude wieder Leben einzuhauchen. Investor Nummer sechs aus Greven nahm die Sache dann aktiv in die Hand.