Oberhausen. . Joachim Frensch und Ulrich Timm fordern Maßnahmen an Mülheimer Straße. 50 km/h-Schilder und blinkende Warntafel sehen sie als geeignete Mittel.

Joachim Frensch und Ulrich Timm reicht’s. Die beiden sind Hausbesitzer an der Mülheimer Straße im zentralen Abschnitt zwischen Falkensteinstraße und Marienkirche. „Hier wird immer mehr gerast“, sagen sie. „Und je mehr gerast wird, desto lauter wird’s für uns Anwohner.“

Die Oberhausener appellieren an Stadtverwaltung und Lokalpolitik, konkrete Gegenmaßnahmen gerade in diesem Abschnitt der Mülheimer Straße zu ergreifen. Sie denken an mehr Tempo-50-Schilder und auch an einen rot blinkenden Warnhinweis „Langsam fahren!“, wie er zum Beispiel in der Nähe des Sterkrader Tores im Stadtnorden an der Dorstener Straße zu sehen ist. Auch ein Starenkasten, also eine feste Tempokontrolle, erscheint den Anwohnern an dieser Stelle sinnvoll.

Beträchtliche Summe für bessere Lärmschutz-Fenster

„Wir fühlen uns hier wie Oberhausener zweiter Klasse“, sagt Joachim Frensch. Sein Nachbar Ulrich Timm baut in der Mietwohnung seines Hauses jetzt noch bessere Lärmschutz-Fenster ein und investiert dafür eine beträchtliche Summe, weil er ja schließlich seinen neu gewonnenen Mieter langfristig behalten will. Auch und gerade in den Abend- und Nachtstunden, so berichten die Hausbesitzer, seien oft wilde Raser auf diesem zentralen Abschnitt der Mülheimer Straße unterwegs.

Erst jüngst wurde ja ein Autofahrer in diesem Bereich von der Polizei mit 98 km/h erwischt. Das demonstriert aus Sicht der beiden eindrucksvoll, wie hoch die Tempo-Überschreitungen hier stellenweise ausfallen.

Vor dem Haus Nr. 98, das ist das Gebäude von Joachim Frensch, steht ein verwaister Mast, der also kein Schild mehr trägt. Hier könnte man auf leichtem Weg einen blinkenden Warnhinweis „Langsam fahren“ gegen die grassierende Raserei installieren, so ihr Vorschlag.

Weniger Tempo = weniger Abgase

Auf diesem Weg, also mit einem geringeren Tempo der Autos und Lkw, sei auch die erhebliche Schadstoffbelastung (Feinstaub und Stickoxide) an der Mülheimer Straße zu verringern, unterstreichen Joachim Frensch und Ulrich Timm mit Blick auf die nahe Messstation des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), die ihre Daten rund um die Uhr ins Internet sendet.

Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte sind an der Mülheimer Straße regelmäßig zu verzeichnen. Die Diskussion um Fahrverbote ist derzeit eines der bundesweiten Top-Umweltthemen und erreicht in dieser Woche mit dem erwarteten Gerichtsurteil zu möglichen Diesel-Fahrverboten in deutschen Großstädten eine entscheidende Phase. Insofern hoffen Joachim Frensch und Ulrich Timm auf einen möglichst umgehenden Ortstermin mit der Stadtverwaltung, um die Situation vor ihrer Haustür im Detail zu besprechen.

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Die Situation an der Mülheimer Straße (B 223) erinnert an die Lage im Essener Stadtnorden, wo die B 224 (Gladbecker Straße) ebenfalls mitten durch Wohnbereiche führt. Dort versucht man unter anderem mit Baumpflanzungen und Kletterranken an den Hausfassaden für ein erträglicheres Stadtklima zu sorgen.