Borbeck. . An der Grenze von Borbeck und Dellwig wird die Bahnbrücke in Höhe Unterbruch erneuert – ein Projekt, auf das viele Eltern sorgenvoll blicken.
Im Grenzgebiet von Oberhausen und Essen an der Ripshorster Straße wird die marode Bahnbrücke an der Einmündung in die Straße Unterbruch nun komplett erneuert. Das ist seit vielen Jahren überfällig. Das über 100 Jahre alte Bauwerk ist längst „abgängig“, wie auch die Deutsche Bahn AG unterstreicht. Das Neubauprojekt wird nun über viele Monate die Straße Unterbruch blockieren, die ein Nadelöhr darstellt zwischen Borbeck und Dellwig – zahlreiche Eltern machen sich große Sorgen um die Schulwegsicherheit ihrer Kinder.
Die Deutsche Bahn AG informierte jetzt die Menschen aus dem Stadtteil über das Projekt, das sich bis weit in das nächste Jahr hinein hinziehen wird. Erste Rodungen und Vorarbeiten, zum Beispiel Kampfmittel-Sondierungen, laufen bereits, zunächst auf dem eigenen Gelände der Deutschen Bahn.
Richtig los mit der Baustelle geht es dann nach Angaben der Stadt Oberhausen am 2. November. Der Brückenabbruch startet; an Ort und Stelle wird Schritt für Schritt eine neue Brücke erstellt und später passgenau in die rege befahrene Güterzugstrecke eingeschoben.
Das Projekt nimmt alles in allem viele Monate in Anspruch. Nach dem Zeitplan der Bahn wird das neue Brückenbauwerk vom 9. bis 18. April 2018 in die Strecke eingeschoben. Danach gibt es noch weitere Arbeiten (vor allem auch die Straßenwiederherstellung), die laut Bahn voraussichtlich bis Ende Mai 2018 dauern.
Jede Menge Baustellen-Action also über einen langen Zeitraum an dieser für den Stadtteil äußerst sensiblen Stelle. Und deshalb sorgen sich Anwohner und Familien nun auch mächtig: Ihnen geht es dabei weniger um die langfristige Sperrung für den Autoverkehr als um die Schulkinder. Denn zahlreiche Schüler sind hier aus beiden Richtungen unterwegs, um zu den jeweiligen Schulen zu gelangen.
Dellwiger Kinder besuchen die Havensteinschule auf der Oberhausener Seite und passieren die Güterzuglinie in Höhe der Brücke; Oberhausener Kinder besuchen die Gesamtschule in Essen-Borbeck bzw. fahren ab der Endhaltestelle Dellwig mit der Straßenbahn zu Gymnasien auf Essener Gebiet und nutzen den Weg unterhalb der Brücke ebenfalls täglich und in großer Zahl.
Sperrung beginnt Anfang November
Damit ist es ab Baustellenstart Anfang November aber vorbei. Die Eltern fragen sich: Wie und wo sollen unsere Kinder den Schulweg bewältigen, wenn im Bereich Unterbruch alles wegen der Brückenbaustelle gesperrt ist? Schon befürchten Mütter und Väter, dass die Kinder und Jugendlichen einfach über den Bahndamm laufen. „Mir liegt es am Herzen, die Kinder aus dem Stadtteil zu schützen“, sagt Volker Schürmann, selbst Vater und somit direkt betroffen.
Schürmann lud unsere Zeitung jetzt zusammen mit Immanuel Schuler (FDP) zum Ortstermin ein, um auf die drohende Gefahrensituation aufmerksam zu machen.
Laut Stadt Oberhausen ist eine „offizielle Umleitung“ für den Fahrzeugverkehr bereits ausgearbeitet: „Aus Essen kommend – Dellwiger Straße (L229), rechts über die Brücke Ripshorster Straße in Fahrtrichtung OB-Osterfeld, Ripshorster Straße in Fahrtrichtung Einbleckstraße und umgekehrt.“
Damit ist den Schulkindern aber nicht geholfen, denn für sie ist der Weg vom Unterbruch bis zur Brücke Ripshorster Straße viel zu weit. Schürmann: „Die Eltern sind meist berufstätig. Sie haben nicht die Zeit, ihre Kinder mit dem Auto auf die Essener Seite zu bringen.“