Oberhausen. . Die Stadt beantwortet Fragen der Bund-Kreisgruppe zum Feuer bei Remondis. Eine zentrale Aussage: Eine Schadstoffmessung hat es nicht gegeben.
Beim jüngsten Feuer auf dem Remondis-Gelände in den Morgenstunden des 8. Juli 2017 wurden keine Schadstoff-Messungen durchgeführt. Das erklärt die Stadt Oberhausen auf Anfrage der Bund-Kreisgruppe. „Da es sich lediglich um in Brand geratenen vorsortieren Sperrmüll handelte, von dem keine Gefahr, sondern nur eine unangenehme Geruchsbelästigung ausging, wurden keine Messungen durchgeführt“, heißt es in dem offiziellen Antwortschreiben der Stadtverwaltung.
Fragen zu den Bränden bei Remondis
Die Bund-Kreisgruppe hatte vor einigen Tagen einen detaillierten Fragenkatalog zur Brandserie bei Remondis vorgelegt. Zuletzt brannte es an der Buschhausener Straße in der Nacht zum 8. Juli im Sperrmüll-Sortierlager. Die Feuerwehr war mit 23 Einsatzkräften fünf Stunden im Einsatz. Weitere Brände gab es zuvor auf dem Firmengelände im September 2016 und im Mai 2016.
Die Bund-Kreisgruppe fragt auch, wie es zu dem neuerlichen Feuer kommen konnte. Die Stadt weist in ihrer Antwort darauf hin, dass die Kripo noch mit der Ursachenforschung befasst sei. Eine Unternehmenssprecherin hatte unterdessen auf Anfrage unserer Zeitung erklärt, dass es sich offenbar um einen Fall von Selbstentzündung handele.
Sirenen als wirksames Warnsystem
Einen Schwerpunkt legt der Bund auf die Frage, wie weitere Brände verhindert werden können. Die Stadt erklärt, dass durch die beteiligten Behörden und den Betreiber geprüft werde, „ob das aktuell gültige Brandschutzkonzept des Betriebes ausreichend ist oder ob weitergehende Maßnahmen notwendig sind, um zukünftigen Bränden vorzubeugen“.
Zudem geht es in dem Antwortschreiben der Stadt um die Warnung der Bevölkerung, die wirksamer gestaltet werden soll. Alarmmeldungen über die Medien und auch über die Warn-App Nina seien tagsüber sehr erfolgreich, unterstreicht die Verwaltung. In den Nachtstunden stoße dieses System aber an seine Grenzen, deshalb werde die Stadt nach einem entsprechenden politischen Beschluss des Rates den Aufbau eines Sirenenwarnsystems forcieren.
Anwohner sind in großer Sorge
Cornelia Schiemanowski, Sprecherin der Bund-Kreisgruppe, beobachtet derweil das Thema weiterhin mit großer Sorge. Sie wohnt in der Nähe an der Gustavstraße und ist deshalb persönlich betroffen: „Es ist besorgniserregend, dass es seit Mai 2016 zu drei großen Bränden in der Recyclinganlage von Remondis kam.“
Als Anwohnerin der Gustavstraße habe sie in der Nacht des 8. Juli keine Warnmeldung erreicht, „da ich nachts weder auf Facebook die Warnungen der Feuerwehr lese noch die Warn-App Nina besitze“. Sie habe keine Fenster schließen können und am nächsten Morgen einen Geruch in ihrer Wohnung feststellen müssen. „Nachbarn schilderten Ähnliches. Schlimmer als den Geruch empfinde ich die Belastung mit Emissionen, deren Schadstoffgehalt ich nicht kenne, und die Tatsache, dass sich die Störungen bei Remondis häufen.“
>> WELTWEIT TÄTIGES UNTERNEHMEN
Die Remondis-Gruppe ist ein internationales Unternehmen der Wasser- und Kreislaufwirtschaft mit mehr als 500 Niederlassungen und Beteiligungen in 34 Staaten.
Weltweit macht die Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von ca. 6,4 Mrd. Euro pro Jahr. Bei Remondis West sind an neun Standorten rund 900 Mitarbeiter tätig: remondis-west.de.