Oberhausen/Lirich. . Täglich rauscht hier der Verkehr – mitten auf dem Kreisverkehr an der Concordiastraße sollen bald aber neue Pflanzen für bessere Luft sorgen.

  • Hunderte kleiner Staudenpflanzen wurden behutsam in die Erde gesetzt
  • Schon bald soll das frische Grün in Lirich in die Höhe sprießen
  • Fleißige Helfer vom Nabu und ein Sponsor machten die Aktion möglich

Menschen mitten im Kreisverkehr der Concordia- und Hansastraße. Die Autofahrer wundern sich. Neugierig beobachten sie die mit Gartenhandschuhen und Schaufeln ausgestatteten Helfer hinter den Absperrbaken, die auf der kreisrunden Verkehrsinsel auf und ab laufen. Wo vorher Rosenbüsche wucherten, soll nun ein Staudenbeet entstehen. Darum kümmert sich der Naturschutzbund Ruhr in gemeinsamer Arbeit mit dem Reformhaus Kaubisch und der OGM.

Mitglieder des Naturschutzbundes Ruhr, Mitarbeiter des Oberhausener Gebäudemanagements und Freiwillige beteiligten sich, um in akribischer Handarbeit jede einzelne der hundert Pflänzchen in die Erde zu setzen. Zu Beginn ist der weiche Erdboden noch kahl, aus einem nahegelegenen OGM-Autotransporter werden die Pflanzenkästen geholt und auf der Verkehrsinsel verteilt. Genaue Vermessungen für den Abstand oder eine exakte Anordnung der Stauden gibt es nicht, es wird nach Gefühl gepflanzt.

Zunächst ist das Terrain zu bereiten

Bevor das Staudenbeet angelegt werden kann, hat man zuvor die Rosenbüsche umpflanzen und die gesamte Fläche abmagern müssen. Der alte Erdboden wurde also ersetzt und zudem ein spezielles Fließ darunter ausgebreitet, um von Anfang an Unkraut und anderen Nährstoff-Fressern den Garaus zu machen. Die neue Beschaffenheit, angereichert mit Spezialsubstrat aus Lava, Erde und einem bestimmten Tonziegelanteil, ist ideal für das Wachstum des Beets.

Auch Schüler Timo half kräftig mit und sorgte für frisches Grün im Kreisverkehr.
Auch Schüler Timo half kräftig mit und sorgte für frisches Grün im Kreisverkehr. © Jörg Schimmel

Arndt Böllhoff von der OGM nickt verschmitzt, als er sagt: „Sie werden sich noch wundern! Im Herbst sind diese kleinen Pflanzensprosse schon bis zu 40 Prozent gewachsen.“ Der private Hobbygärtner hat schon vergleichbare Projekte initiiert. Wie beispielsweise das Staudenbeet am örtlichen Finanzamt, das mittlerweile mehrere Meter hoch gewachsen ist.

Schlussendlich wird die „grüne Decke“ mitten im Kreisverkehr der Concordiastraße, wie Arndt Böllhoff beschreibt, eine Höhe von mindestens 1,10 Meter haben. Bis es dazu kommt, wird die OGM anfänglich bis zu dreimal jährlich gießen müssen.

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Danach würden sich die pflegeleichten Stauden von alleine versorgen. Die Anschaffung der Flora ist Günter Kaubisch, dem Inhaber des Reformhauses Kaubisch, zu verdanken. Mit dem Verkauf von Papiertüten sind genügend Spendengelder zusammen gekommen, um davon Pflanzen für die Umweltaktion zu beschaffen.

Barbara Meister, Lehrerin an der Wunderschule, ist seit acht Jahren Nabu-Mitglied und findet klare Worte: „Wenn es Parkstadt Oberhausen heißen soll, dann doch bitte überall.“ Meister fordert mehr Grünflächen für den gesamten Stadtraum – auch für Lirich, wo sie unterrichtet und gemeinsam mit Schülern einen beschaulichen Schulgarten unterhält.