Alt-Oberhausen. Nach dem Willen der Lokalpolitiker soll es an der Marktstraße entstehen. Die Hemmschwelle für Bürger soll so niedrig wie möglich sein

Ein großes Städtebau-Förderprojekt wie „Brückenschlag“ für Lirich und Stadtmitte funktioniert nicht ohne Projektmanagement. Deshalb wird eine der ersten Aufgaben sein, sollten die Förderzusagen aus dem Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ am Jahresende gegeben werden, das sogenannte Quartiersmanagement aufzubauen. Rund 3,1 Millionen Euro sind dafür für den Zeitraum 2018 bis 2022 vorgesehen. Nur 20 Prozent dieser Kosten müsste die Stadt selbst dafür aufbringen.

Nur kein Amtsgebäude

Was den Standort dafür angeht, hat sich die Stadt schon festgelegt: Das Stadtteilbüro soll ins alte Gebäude der Sparkasse an der Marktstraße einziehen. Die Erfahrungen mit den bisherigen Förderprojekten in Oberhausen haben gezeigt, dass die Hemmschwelle für Bürger, das Stadtteilbüro aufzusuchen, niedrig ist, wenn es nicht als Amtsgebäude in Erscheinung tritt. Mit einem intensiven Bürgerkontakt aber steht und fällt der Erfolg von „Brückenschlag“.

Diese Kontakte auf vielfältige Weise herzustellen, das wird Aufgabe des Quartiersmanagers sein. In seinen Händen laufen die Fäden zusammen. Er soll nicht nur alle Einzelmaßnahmen koordinieren und umsetzen, zum Beispiel das Fassaden- und Innenhofprogramm, sondern auch die dazu erforderliche Öffentlichkeitsarbeit betreiben. „Er ist zentraler Ansprechpartner, Initiator und Berater im Quartier“, heißt es dazu im Integrierten Handlungskonzept für das Projekt.

Seine Aufgaben sind entsprechend vielfältig. Der dafür vorgesehene Etat in Höhe von 2,6 Millionen Euro deutet darauf hin, dass es sich um ein mehrköpfiges Team handeln wird: zwei Ingenieure, ein Quartiersarchitekt, ein Kulturmanager sowie ein Koordinator für die sozialen Projekte, außerdem eine Schreibkraft. Gilt es doch, mit dem aus Politikern und Vertretern von Organisationen im Projektgebiet bestehenden Projektbeirat eng zusammenzuarbeiten. Außerdem muss der Verfügungsfonds für kurzfristig umsetzbare Initiativen verwaltet werden, muss das Quartiersmanagement mit dem City-Managemen kooperieren und die bürgerschaftlichen Einzelinitiativen unterstützen.

Spezieller Kulturmanager

Einzelhandel und Gastronomie sollen für ein gemeinsames Standort-Marketing gewonnen werden. Zusammen mit den Hauseigentümern könnten zukunftsweisende Wohnformen umgesetzt und ältere Gebäude energiesparend saniert werden.

Weil der Schwerpunkt von „Brückenschlag“ bei der Förderung und besseren Kooperation der kulturtreibenden Einrichtungen und Akteure liegt, kommt dem Quartiersmanager für die Kultur besondere Bedeutung zu. Sein Kulturbüro soll zusätzlich regelmäßig stattfindende Events realisieren, die möglichst ohne öffentliche Gelder auskommen.