Oberhausen. . Betreiber der geplanten Anlage an der Ruhr stellen Pläne am 12. Oktober vor. SPD-Ortsverein West informierte bei einer Bürgerversammlung noch einmal.
Wenn ein Windrad so viel Energie produzierte wie die Absicht, eines im Ruhraue-Dreieck Duisburg/Mülheim/Oberhausen zu erstellen, bräuchte einem um den Wirksamkeitsgrad der ökologisch sinnvollen, ökonomisch umstrittenen Windenergie nicht bange zu sein. Um die von der Stadt Mülheim recht vollmundig als „Windpark Styrumer Ruhrbogen“ seit einiger Zeit angekündigte und immer wieder abgespeckte Idee von einer umweltfreundlichen Idee zur Energieproduktion gibt es nach wie vor großen Ärger.
Er strebt einem Höhepunkt zu, denn am Mittwoch, 12. Oktober, wollen Vertreter der „Windpark“-Betreiber Gelsenwasser und „medl“ (Mülheims Energieversorger) im Gemeindehaus der Alstadener Emmaus-Gemeinde an der Bebelstraße die Pläne vorstellen.
„Sie treffen nicht nur in Alstaden auf Widerstand“, teilte Sandra Jungmaier vom SPD-Ortsverein West jetzt mit, „sondern auch in Mülheim-Speldorf und in Duisburg, wo die Wohnsiedlung am Werthacker unmittelbarer Nachbar ist.“ Der SPD-Ortsverein hatte jetzt zu einer Bürgerversammlung geladen, in deren Verlauf Jungmaier über bisherige Treffen mit Windpark-Befürwortern und Windpark-Gegnern berichtete.
Letzter – technischer – Stand der Dinge ist, dass es nur noch um ein Windrad (statt früher geplanter drei) geht, und dass dieses eine auch „nur“ 150 Meter (statt 180) hoch aufragen soll. Der Standort bleibt: die Deponie am Kolkerhofweg, deren Plateau mittlerweile 60 Meter hoch ist. Immer ungewisser wird der wirtschaftliche Wert der Anlage: „Der Nutzen steht in keiner Relation zum Aufwand“, meint Jungmaier, die aus Experten-Mitteilungen weiß, dass „frühestens nach 18 Jahren“ wirtschaftlicher Nutzen eintrete.
Dem Kosten-Nutzen-Vergleich räumt die Alstadener Juristin bei einer möglichen Klage gegen eine Genehmigung zur Errichtung den höchsten Stellenwert ein. Das sähen auch die Mitstreiter vom Bürgerring und der eigens gebildeten Bürgerinitiative Ruhraue so. Das Geld für eine Klage ist eingesammelt, falls eine weitere Klage erforderlich sein sollte, muss erneut gesammelt werden.
Wertverlust von Immobilien
Aspekte von Natur- und Landschaftsschutz sowie der Belästigung von Anwohnern durch Lautstärke und ähnliches müssten zudem berücksichtigt werden, spielten bei Verfahren aber erfahrungsgemäß nicht die entscheidende Rolle. Allerdings könne von Interesse werden, inwieweit die Anlage einen Wertverlust für Immobilien bedeute. In Dänemark, dem „Mutterland der Windkraft“ immerhin, zahlen Betreiber den Anliegern mittlerweile erkleckliche Ausgleichssummen.