Oberhausen.. Marinos Atanasov serviert an der Falkensteinstraße Meze – griechische Tapas. Schon nach einem Monat kommen erste Stammgäste regelmäßig ins Restaurant.
Eigentlich fehlen nur das Rauschen der Wellen, die Sonne und die ländliche Architektur Kretas. Die kulinarischen Feinheiten Griechenlands gibt es dagegen auch hier. Und zwar an einem Ort, an dem man es vielleicht gar nicht erwarten würde. Am Rande des Knappenviertels, an der Falkensteinstraße, hat Marinos Atanasov eine neue Bar eröffnet. Seit rund einem Monat serviert der gebürtige Grieche hier Spezialitäten aus seiner Heimat: Meze, griechische Tapas.
Und er hat offenbar einen Nerv getroffen. „Ich habe damit gerechnet, dass das Geschäft rund sechs Monate Zeit braucht, um richtig anzulaufen“, sagt der 29-Jährige. Aber die Resonanz aus der Nachbarschaft habe ihn überrascht: Seit Anfang März bietet er Lamm-Eintopf, Meeresfrüchte und Co. an. „Und schon jetzt kommen die ersten Stammgäste regelmäßig zu uns.“ Am Wochenende sei es zum Teil „so voll, dass man ohne Reservierung nur mit viel Glück noch ein Plätzchen ergattert“.
Bewusster Standort in Oberhausen
Mit der Bar haben sich Marinos und seine Frau Valeria Atanasov einen Traum erfüllt. „Ich bin Gastronom von Kindheit an“, erzählt der junge Mann. Damals hat er nach der Schule immer im Lokal seiner Eltern auf Kreta geholfen. Schon da war ihm klar: Irgendwann möchte er seinen eigenen Laden haben.
Lange haben er und seine Frau, die gelernte Köchin ist, nach einem passenden Lokal gesucht. In Essen, Bottrop, Voerde. Er hatte Großes im Auge. Doch dann entdeckte er das vergleichsweise kleine Lokal an der Falkensteinstraße, in dem jahrelang ein Frühstücks-Imbiss beheimatet war. „Mein Wunsch war es eh, in Oberhausen zu bleiben.“ Das Paar griff zu.
Lebensgefühl und Ambiente
Und mit der Wahl sind Marinos und Valeria Atanasov sehr zufrieden, denn ihnen gehe es um mehr als leckeres Essen: Um das Lebensgefühl, das Ambiente, das freundschaftliche Miteinander. „Wir möchten, dass die Leute bei uns gemütlich beisammen sitzen, sich unterhalten.“ Und das funktioniere nicht in einem XXL-Restaurant, in dem es nur um die Nahrungsaufnahme geht.
Dafür funktioniere es umso besser mit dem Konzept der Meze: Die Größe der einzelnen Portionen ähnelt der von spanischen Tapas. Die Gäste bestellen mehrere Spezialitäten, die Gerichte kommen nach und nach, jeder probiert von allem.
Keine Tiefkühl-Pommes
„Das ist griechisch“, sagt Marinos Atanasov, der sich bemüht, jeden seiner Gäste mit Handschlag zu begrüßen. Was es in der Meze-Bar nicht gibt: Gerichte, die seiner Meinung nach eher in eine Pommesbude gehören: riesige Portionen Gyros mit Tiefkühl-Pommes zum Beispiel. „Das ist doch keine griechische Cuisine. Richtige griechische Pommes werden aus frischen Kartoffeln gemacht.“ Auf seine Teller komme nur Frisches und Hausgemachtes. Und das hätten seine Gäste schnell gemerkt.