Defekte Pumpsteuerung hatte für Überschwemmungen nach Starkregen rund um die Kewerstraße gesorgt. Anwohner in Alstaden fühlen sich von Stadt und Ruhrverband allein gelassen. Sie sorgen sich um die Schadensregulierung

Auch Tage nach den Überschwemmungen am Sonntag, 16. August, sind Anwohner rund um die Kewerstraße mit der Beseitigung der Schäden beschäftigt. Monika Schur ist enttäuscht: „Bei mir lief das Wasser plötzlich aus der Wand. Und jetzt kümmert sich niemand darum.“

Die Überschwemmung war nach vorausgegangenem Starkregen durch eine technische Störung in einem Pumpwerk des Ruhrverbands mit ausgelöst worden. Wie Pressesprecher Markus Rüdel erklärte, habe die automatische Steuerung der Pumpanlage ab der Kewerstraße versagt. Mitarbeiter hätten die Pumpen von Hand starten müssen (wir berichteten). Erst mit Verzögerung sei das Wasser, das aus der Kanalisation ausgetreten war, abgepumpt worden. Rüdel: „Die Regenwasserpumpen sind ordnungsgemäß nach dem Starkregen angesprungen, dann aber setzte die Pumpe aus.“

Schaden der Versicherung melden

Monika Schur und ihr Nachbar Manfred Erde fühlen sich allein gelassen: „Nach einer Woche putzen, lüften und entsorgen sind wir der Meinung, mit Stillschweigen ist der Fehler im Pumpwerk nicht zu beheben. Wir hätten uns gefreut, wenn uns wenigstens jemand von der Stadt oder dem Ruhrverband signalisiert hätte, dass man sich um den Schaden kümmert.“

Aufgerissene Böden, welliges Laminat, nasse Wände, aufgequollene Türen – Spuren des Wassers sind noch vielerorts in den Keller zu sehen. Auch manches Möbelstück ist nicht mehr zu gebrauchen. Die Anwohner sind nun in Sorge, dass niemand für die Schäden aufkommt: „Eigentlich ist das doch kein Schaden durch ein Unwetter, für das die Elementarversicherung aufkäme“, mutmaßen sie. Das muss nicht sein, macht ihnen Ingo Aulbach, Sprecher des Bezirksverband Rhein-Ruhr im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V., Mut: „Grundsätzlich rate ich den Betroffenen, den Schaden ihrer Elementarversicherung zu melden. Am besten mit eine Liste, was beschädigt wurde und welche Kosten angefallen sind.“ Eine Elementarversicherung, erklärt Ingo Aulbach, ist keine separate Versicherung, sondern Bestandteil der Gebäudeversicherung, die Eigentümer benötigen, oder der Hausratversicherung, die Mieter abschließen sollten.

Zur Schadensmeldung bei der Versicherung rät auch Markus Rüdel – und: „Die Betroffenen sollten den Schaden auch bei den Entwässerungsbetrieben der Stadt, die der Kanalnetz-Betreiber ist, melden. Wir stehen in Kontakt mit der Stadt und prüfen, was weiter geschieht.“