Oberhausen. Die Corona-Krise wirkt sich nun auch auf den Maifeiertag aus: Der DGB sagt seine Kundgebung in Oberhausen ab – ein historisch einmaliger Schritt.

Zum ersten Mal seit dem Jahr 1946 wird der Deutsche Gewerkschaftsbund in Mülheim, Essen und Oberhausen keine öffentliche Kundgebung zum Tag der Arbeit durchführen.

Die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus zwinge die Gewerkschaften zu dieser historisch einmaligen Entscheidung, so Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer des DGB in Mülheim, Essen und Oberhausen.

Schweren Herzens müssten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften die 1.-Mai-Kundgebungen in Mülheim, Essen und Oberhausen dieses Jahres leider absagen. Solidarität heiße in diesem Jahr: „Abstand halten!“

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Die aktuelle Situation bedeute ein Leben im Ausnahmezustand: Viele Menschen könnten nicht zum Arbeitsplatz. Kinder nicht in die Schulen und Kitas. „Wir alle müssen soziale Kontakte einstellen“, so Dieter Hillebrand. „Die Solidarität der Gesellschaft brauchen aber auch diejenigen, die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders betroffen sind, die um ihre Existenzgrundlage fürchten oder um die ihrer Familien, die von Betriebsschließungen, Kurzarbeit oder Geschäftsaufgabe bedroht sind.“

Warnung an die Arbeitgeber

Viele Menschen müssten nun zudem zuhause arbeiten und sich gleichzeitig um ihre Kinder kümmern. „Wir müssen dafür sorgen, dass ihr Arbeitsplatz und ihr Einkommen gesichert bleiben“, so der Gewerkschafter. Und weiter heißt es: „Wir warnen Arbeitgeber vor jedem Versuch, die Situation zu missbrauchen und Arbeitnehmerrechte einzuschränken! Wir fordern von der Politik, dass sie alle notwendigen Mittel zur Überwindung der Krise mobilisiert.“