Oberhausen. Der Architekt Wilhelm Meier-Ebbers arbeitet mit seinem Team von München bis Dresden - deutschlandweit. Der Norden der Ruhrgebietsstadt Oberhausen ist aber seine Heimat geblieben, auch beruflich. Für Schmachtendorf hat er große Pläne.
Das Büro eines Architekten ist seine Visitenkarte. Wilhelm Meier-Ebbers trifft man mitten in Sterkrade an. Aufwändig hat er an der Steinbrinkstraße ein altes GHH-Verwaltungsgebäude saniert, ein denkmalwürdiges Haus mit hohen Decken und Holzdielen. An Türen und Fenstern zeigt Meier-Ebbers die erhaltene Handwerkskunst, in die er sein Büro mit 14 Mitarbeitern eingefügt hat. Ein Haus, das von der Verbundenheit des Besitzers mit dieser Stadt berichtet.
Seit 30 Jahren arbeitet Meier-Ebbers vom Oberhausener Norden aus in ganz Deutschland als Architekt. Das jüngste Projekt in Oberhausen wird am 29. Juni beim „Tag der Architektur“ vorgestellt: der Neubau am Klosterhardter Traditionshaus Best Western Parkhotel „Zur Bockmühle“.
Treuhänder des Bauherren
„Gute Arbeit ist gut geplant“, sagt er. Bei der Recherche nehme er es genau. Rund ein Drittel der Projektzeit investiere er bei einem Bauvorhaben in Gutachten und Vorarbeiten. „Wer ausgiebig plant, verkürzt die Bauzeit und verhindert damit, dass kurzfristig und teuer umdisponiert werden muss.“ Denn rund 80 Prozent der Kosten für ein Bauvorhaben würden durch die Planungen des Architekten festgelegt. „Du bist der Treuhänder des Bauherren“, das verpflichte.
1983 hat sich Meier-Ebbers in Oberhausen selbstständig gemacht, nachdem er bei jenem Architekten gearbeitet hatte, der die Mülheimer Stadthalle gebaut hatte. In Oberhausen baute der Schmachtendorfer die Kurzfilmtage-Villa, beriet das Rathaus als Mitglied des ersten Architektenrats. Lange Jahre saß er im Landesvorstand des „Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure“ und im Vorstand der Architektenkammer. Seit zehn Jahren entwickelt Meier-Ebbers zudem als Bauherr eigene Immobilien – mittlerweile mit seinen beiden Kindern, denen er seine Begeisterung für Architektur in die Wiege legte.
Als ein Architekt, der in München, Dresden und Leipzig arbeitet, wäre Düsseldorf vielleicht die bessere Büro-Adresse gewesen, doch Meier-Ebbers wollte stets im Oberhausener Norden bleiben. Bis 2005 hatte er sein Büro in Schmachtendorf. „Schmachtendorf ist Heimat“, sagt er über seinen Wohnort. Hier engagierte er sich als Student beim CVJM, mit Sohn Moritz sitzt er heute im Vorstand des Vereins. Auch beruflich wolle er in Schmachtendorf aktiver werden, sagt der Architekt: Seit Jahren liege eine Idee in seiner Schublade, ein Wohnquartier zu schaffen, das den Menschen vom barrierefreien Wohnen übers Seniorenheim bis zur Palliativhilfe ein Altsein im Quartier erlaube.