Oberhausen. Hunderte Menschen würdigten den verstorbenen früheren Stadtdechanten, Prälat Emil Breithecker. Er wurde am Freitagmorgen in Königshardt beigesetzt. Über 40 Jahre war Breithecker Seelsorger in Oberhausen. Er brachte Kirche an ungewöhnliche Orte.
Den Ort seiner letzten Ruhestätte hatte Prälat Emil Breithecker schon vor Jahren gewählt. Mit Mitgliedern seiner Gemeinde St. Barbara Königshardt hatte er ein Kreuz aus Stahlplatten für den Gemeindefriedhof an der Hartmannstraße entworfen. Unter diesem Kreuz, nur wenige Meter von seiner langjährigen Wirkungsstätte entfernt, der St. Barbara-Kirche, wollte Breithecker beigesetzt werden.
Weihbischof kam zur Messe
Hunderte Menschen kamen am Freitag, um dort von dem am 26. April im Alter von 75 Jahren verstorbenen ehemaligen Stadtdechanten und langjährigen Königshardter Priester, Prälat Emil Breithecker, Abschied zu nehmen. Der lange Trauerzug aus städtischen Prominenten, Kulturschaffenden, Karnevalisten wie den honorigen Vertretern des Eulenordens, ehemaligen Schülern Breitheckers und Gemeindemitgliedern zeigte, wie vielfältig der Verstorbene in den 40 Jahren seines Wirkens die Menschen berührt hatte.
Die Messe in der Barbara-Kirche führten Weihbischof Franz Vorrath, Stadtdechant Peter Fabritz, Propst Hans-Thomas Patek sowie Hans-Werner Hegh, Rector Ecclesiae in St. Barbara, und Diakon Hans-Hans-Walter Henze.
Breithecker sei ein Priester im wahrsten Sinne des Wortes gewesen, sagte Propst Patek in seiner Predigt. „Er baute Brücken zwischen Gott und den Menschen. Sein Vorbild sollten wir als Ermutigung und Aufforderung nehmen, es ihm gleich zu tun.“
1938 geboren, studierte Breithecker Theologie und Jugendpsychologie. Nach Oberhausen kam er 1975, um an der Gesamtschule Osterfeld katholische Religion zu unterrichten. Das tat Breithecker mit so viel Leidenschaft, dass er die Lehre auch dann fortführen wollte, nachdem er die Gemeinde St. Barbara übernommen hatte. Seit 1979 war Breithecker Seelsorger in Königshardt, 1996 bis 2008 war er Stadtdechant in Oberhausen, seitdem Ehrenstadtdechant und darüber hinaus vielfacher Würdenträger.
In den Jahren seines Wirkens brachte Breithecker Kirche, Karneval und Kirmes auf besondere Weise zusammen. Bei der Wottelkirmes hielt er im Autoscooter eine Messe und im Karneval war der Prälat ein gern gesehener Gast. Schwer erkrankt ging der Priester 2013 in den Ruhestand. „Er war ein guter Hirte“, sagte Patek am Freitag.
Unter den vielen Trauergästen würdigten OB Klaus Wehling, sein Vorgänger Burkhard Drescher, der frühere Sparkassenchef Wolfgang Flesch und andere Emil Breithecker. Alle Gäste der Trauermesse erhielten ein Foto von Breithecker, das ihn zeigt, wie man ihn kannte: Mit einem herzlichen Lachen.