Oberhausen. Details über Abriss des alten Bunkers an der Bottroper Straße in Osterfeld: Experten wollen Gebäude schichtweise abtragen. Geplant ist ein Supermarkt mit Glasfassade. Vorab muss aber eine Klage geklärt werden.

Die Tage des Luftschutzbunkers an der Bottroper Straße im Osterfelder Stadtteilkern sind gezählt. Das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg soll bald in seine Einzelteile zerlegt werden. Vorab muss allerdings noch eine Klage einer direkt betroffenen Osterfelder Firma gegen die von der Stadt erteilte Abrissgenehmigung aus der Welt geräumt werden.

In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Osterfeld gaben Verwaltung, TÜV und Abrissexperten Auskunft über die geplanten Maßnahmen: Klar ist, dass die Zerlegung des Gebäudes nicht ohne mehrerer Sprengungen auskommen wird. Es wird ein hoher Anteil eines Beton- und Stahlgemisches in der Gebäudestruktur vermutet, was die Zündungen nötig macht.

Kein schallender Knall zu hören

Die Experten des Neusser Unternehmens „Prangenberg & Zaum“ sprechen von sogenannten „Lockerungssprengungen“, die nicht viel mit gewaltigen Detonation zu tun hätten, so die Experten: „Die Sprengungen lockern das Material vor dem schrittweisen Abtragen. Dies dauert zwischen drei bis fünf Minuten. Zu hören ist kein schallender Knall, sondern ein dumpfes ‘Puff-Geräusch’!“

Für den Zeitraum der Lockerungssprengungen sollen die umliegenden Bürgersteige gesperrt werden. Zudem wird geprüft, inwieweit die Bottroper-, Hans-Sachs- und Gildenstraße für die kurze Zeit der Lockerungssprengungen für den Autoverkehr ebenfalls abgeriegelt werden müssen. Fest steht: Die Bushaltestelle am Bahnhof wird für etwa zwei Wochen verlegt.

Unruhe im Hintergrund

Für Unruhe im Hintergrund sorgt eine Klage von Vertretern der Fleischerei Surmann gegen die Abrissgenehmigung. Diese war von der Stadt 2013 mit Auflagen erteilt worden – Konzepte zum Lärmschutz oder auch zur Sicherung angrenzender Gebäude fehlten noch.

Weil somit zu viele Fragen offen blieben, reichte Surmann als Eigentümer der an den Bunker angrenzenden Immobilien Klage ein. Man wolle den Abriss aber weder verhindern noch verzögern, heißt es. Die Stadtverwaltung, so Bunker-Investor Kai Brandenburg, prüfe die Klage – mit den jetzt vorliegenden Sicherungskonzepten.

Markt erhält Glasfassade

Brandenburg hatte bei der Sitzung der Bezirksvertretung Osterfeld, die von großem Bürgerinteresse im Zuschauerbereich begleitet wurde, zudem erste Bauskizzen und Details über den geplanten Supermarkt gezeigt. So erhält der Markt eine helle Glasfassade.

Hoffnungen, dass die Fläche beim Osterfelder Stadtfest zwischenzeitlich als Parkfläche dienen könnte, werden wohl unerfüllt bleiben. Brandenburg: „Dann sollte schon der Rohbau stehen.“