Oberhausen.
Wenn der Wind garstig scharf durch die Häuserschluchten der Osterfelder Innenstadt pfeift, ist man froh, dass ein Gemäuer vor den so gar nicht frühlingshaften Temperaturen Schutz bietet. Das Gebäude, das Jörg Schepker mit seinen Augen fixiert, ist in doppelter Hinsicht ein Lichtblick.
Im Flur wärmt die Heizungsanlage und auch die Pläne von Schepker sind für Freunde besonderer Quartiere schier erwärmend. Denn: Der 45-Jährige ist gerade dabei das alte Gemäuer und sein Inneres mit großräumigen Wohnungen umzubauen.
Spuren der Jahrzehnte
„In den Fluren wird noch eine Menge gemacht“, sagt Jörg Schepker und macht große Schritte im Treppenhaus, das in den ersten Stock führt. An den Wänden sieht man die Spuren der Jahrzehnte, doch neben verblasster Wandfarbe hängen sie noch, die Erinnerungen an alte Zeiten im Stadtteil. Schepker: „Der Vorbesitzer hat die Veränderungen des Hauses in Fotografien festgehalten.“
I n den 30er Jahren ist das Haus gebaut worden, dort, wo sich Berg- und Gildenstraße heute treffen. „Ein echtes Apothekerhaus“, sagt der 45-Jährige, während er die Tür zu einer der drei Wohnetagen aufschließt. Früher versorgte die Apotheke in der Parterre die Osterfelder mit Medizin, heute wird das Ladenlokal durch einen Frisör genutzt. Der Wandel der Zeit, er hat die Nutzung des Gebäudes erfasst. Spuren alter Tage gibt es reichlich.
Rund 50.000 Euro investiert
„Bauhaus!“ Schepker blickt in einen hellen Raum, der sich viele Meter in die Länge streckt. Gemeint ist nicht das Fachgeschäft, in dem sich seine Helfer seit Februar mit Material versorgen. Bauhaus ist der Architekturstil, in dem das Gebäude gestaltet ist. „Es gibt viele kleine Mulden, Einbuchtungen und Vitrinen, die die Wohnungen so besonders machen“, sagt Schepker.
Die erste Wohnung ist bereits renoviert, die anderen sollen bis Ende April fertig sein. Rund 50.000 Euro wird Schepker wohl investieren. Die Fenster bieten einen Blick auf den Osterfelder Marktplatz, bilden einen schmalen Halbkreis und ermöglichen so einen breiten Panoramablick.
Mehr Konsequenz erwünscht
Der Buschhausener hat sich die Immobilie in Osterfeld gezielt ausgesucht. „Die Ankündigung letztes Jahr, dass sich hier in Osterfeld etwas verändern soll, hatte mich überzeugt.“ Allerdings würde er sich bei der Umsetzung, den Stadtteil auch wirklich attraktiver zu gestalten, mehr Konsequenz wünschen. Schepker: „Da ist bei einigen Gebäuden Handlungsbedarf.“ Bisher blickt er hinter dem Marktplatz nur auf eine riesige Baustelle.
Seinen Beitrag möchte Schepker leisten. Die Außenfassade seiner Immobilie soll schon bald erneuert werden. „Das geschieht Schritt für Schritt!“
In Osterfeld soll sich etwas tun. Jörg Schepker glaubt daran.