Oberhausen.
Die Stadt Oberhausen will das Stadtteilzentrum in Schmachtendorf stärken. Innerhalb weniger Wochen haben mit Netto und Lidl zwei Nahversorger ihre Filialen im Ortsteil aufgegeben, nun wird der Rat der Stadt gleich über zwei Baupläne entscheiden, die neue Einzelhändler ins Schmachtendorfer Zentrum locken könnten: An der Dudeler- und der Tenterstraße könnte Baurecht für mögliche Supermärkte geschaffen werden.
Gleichzeitig könnte mit einem Ratsbeschluss am Montag weiterer Einzelhandel an der Gabelstraße, also außerhalb des Ortsteilzentrums, ausgeschlossen werden. „Wir wollen das Zentrum schützen und gestalten“, fasste Planungsdezernent Peter Klunk dies vor Sterkrader Bezirksvertretern kürzlich zusammen.
An der Gabelstraße regt sich gegen letztere Planung bereits Widerstand: Manfred Postert, Inhaber des gleichnamigen Autohauses, kündigt eine Klage gegen Einschränkung für Einzelhandel an der Gabelstraße an. „Ich lasse mich von der Stadt nicht enteignen“, sagt Postert.
Getränkemarkt neben Penny
Auf Posterts Grundstück wurde 2012 nach einigen politischen Diskussionen ein Penny-Markt eröffnet. Für das Grundstück nebenan gebe es weitere Interessenten – unter anderem ein Getränkemarkt sei denkbar, sagt Postert. 2009 sei ihm die Genehmigung einer solchen Ansiedlung von der Verwaltung in Aussicht gestellt worden, sagt Postert.
Planungsdezernent Klunk dementierte jüngst vor den Bezirkvertretern in Sterkrade jede Form der Absprache. „Es hat keine Zusage in Richtung eines Getränkemarkt gegeben. Der Getränkemarkt war immer nur die Alternative zum Penny“, sagte Klunk.
An der Ecke Tenter- und Forststraße soll derweil Baurecht für eine gewerbliche Ansiedlung geschaffen werden. Rund 5000 Quadratmeter groß wäre das Gesamtgrundstück, aktuell in drei Flurstücke unterteilt, das größte in direkter Nähe zum Stadtteilzentrum. Gemunkelt wird, dass ein Discounter dort ansässig werden will.
Allerdings befinden sich die Grundstücke derzeit in den Händen dreier Privatleute, zwei, so heißt es aus Schmachtendorf, wollen wohl verkaufen. Unter anderem gehört eine große Fläche, die in den Bebauungsplan einbezogen ist, dem Eigentümer des Autohauses Matten. Dort heißt es: „Wir verkaufen nicht.“ Um Klarheit zu schaffen, wird die CDU in Kürze beantragen, dass die Verwaltung über die Gespräche mit den Eigentümern berichtet, das kündigte Thomas Gäng (CDU) an.