Oberhausen. Dass im Zirkus Universal Renz mehr Freikarten ausgegeben werden als es Plätze im Parkett gibt, sorgt für Zoff. Wegen dieser Praxis hagelte es bereits in anderen Kommunen heftige Kritik an dem Zirkus. Nun wendete sich eine Oberhausenerin an die Redaktion, um vor diesem Lockangebot zu warnen.
„Manage frei“ heißt es in der kommenden Woche wieder in Osterfeld: Am 13. März bauen die Artisten des Zirkus „Universal Renz“ ihre Zelte auf dem Platz an der Kapellenstraße im Osterfelder Bezirk auf. Bis zum 17. März finden Vorstellungen statt. Für ihre Show werben die Zirkusleute mit Freikarten, die sie an zahlreiche soziale Einrichtungen in der Stadt verschicken und an öffentlichen Stellen auslegen. Wegen dieser Praxis hagelte es bereits in anderen Kommunen heftige Kritik, nun wendet sich eine Leserin an die Redaktion.
Die Freikarten haben den Wert der günstigsten Eintrittskarte für einen Erwachsenen. 15 Euro kostet es sonst, um einen Parkett-Platz zu erhalten. Renz verteilt allerdings sehr viel mehr dieser Freikarten als eigentlich Platz im Parkett-Bereich ist. Massenhaft würden die Freikarten an soziale Einrichtungen verteilt, schreibt Britta Müller verärgert, denn: „An der Kasse werden sie nicht eingelöst.“ Von bis zu 150 enttäuschten Zirkusfans ist etwa in Hamm die Rede.
"Das ist unseriös"
Denn mit dem Hinweis, das Freikartenangebot sei limitiert, werde den Familien an der Zirkus-Kasse erklärt, das Platzkontingent im Parkett-Bereich sei erschöpft. Statt des kostenfreien Eintritts könne man aber günstiger ein anderes Ticket kaufen. Unseriös sei das, wirft Müller dem Unternehmen vor. „Das Zirkuszelt wird auf diese Art und Weise immer sehr gut gefüllt.“
Holger Fischer, Tourneeleiter von Renz, weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Zwar gibt er zu, dass das Freikartenkontingent über dem eigentlichen Platzangebot im Parkett liege. „Es werden doch gar nicht alle Freikarten genutzt“, wehrt er sich, „viele gehen direkt in den Müll.“ Man teile den Besuchern zudem deutlich auf der Freikarte mit, dass das Platzangebot begrenzt sei. Deshalb werde auf dem Ticket auch empfohlen, nicht erst kurz vor Vorstellungsbeginn mit der Freikarte zur Zirkuskasse zu kommen. Fischer: „Ich garantiere, wer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Kasse steht, kommt mit der Freikarte rein.“
Wer allerdings kein Glück habe, der könne sich den Wert der Freikarte, 15 Euro, auf die noch erhältliche Preiskategorie anrechnen lassen. Als Lockangebot will Fischer das nicht verstanden sehen. Er meint: „Das ist ein ehrlicher Deal.“
Freikarten seien ab dem kommendem Mittwoch an der Zirkus-Kasse einzulösen, die Kasse hat von 11 bis 19.30 Uhr täglich geöffnet.