Oberhausen. . Die Tageseinrichtung erfüllt bereits jetzt ihr Soll an U-3-Plätzen. Dafür bekommt sie auch mehr Platz: einen verspielten Neubau für 1,2 Mio Euro.

Der Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren schreitet in Osterfeld mit großen Schritten voran. Bereits jetzt sind rund 27 Prozent des Bedarfs in dem kinderreichen Stadtbezirk gedeckt, damit steht Osterfeld zumindest statistisch gesehen besser da als Sterkrade (24 Prozent) und Alt-Oberhausen (23,5 Prozent).

Noch in der vergangenen Woche war kritisiert worden, dass der Ausbau der sogenannten U-3-Plätze in Oberhausen nur schleppend voran geht. Dem widerspricht erneut Klaus Gohlke, Leiter des Kinderpädagogischen Dienstes in Oberhausen: „Wir werden unser Ziel erreichen.“ Bis zum kommenden Jahr soll die Verwaltung für rund 30 Prozent aller Kinder, die jünger als drei Jahre sind, einen Betreuungsplatz anbieten – entweder in einer Einrichtung oder bei einer Tagesmutter. Derzeit sind es 24 Prozent bzw. 1019 Plätze.

Bezirks-Quote gibt nur Orientierung

Klaus Gohlke ergänzt, dass die überdurchschnittlich gute Versorgungsquote für Osterfeld nur eine Orientierung gebe. „Sie bilden nicht die Lebenswirklichkeit ab, weil gerade in Grenzbereichen Sterkrader Kinder in Osterfelder Einrichtungen betreut werden.“

Eine der Kindertageseinrichtungen (KTE), die sich bereits Jahre vor der Diskussion um den Rechtsanspruch auf eine U-3-Betreuung um die Jüngsten kümmerte, ist die KTE Tackenberg. Die städtische Einrichtung hatte bereits im Jahr 2000 fünf Kinder unter drei Jahren aufgenommen. Künftig werden dort 18 Betreuungsplätze bereitgestellt, damit erfülle die KTE bereits jetzt nach aktueller Bedarfslage ihr Soll, so Klaus Gohlke.

Möglich ist das auch, weil die KTE zusätzliche Räume bekommt: Derzeit wird auf dem Gelände direkt neben der Einrichtung ein kompletter kindgerechter und verspielter Neubau errichtet, in dem die Tackenberger künftig rund 100 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche zur Verfügung gestellt bekommen. Rund 1,168 Millionen Euro investiert die Stadt in den Neubau, bis Anfang Dezember sollen Kinder ihn nach derzeitiger Planung bezogen haben.

Spielplatz anstelle des Altbaus

Darauf freut sich auch Gudrun Lange, die seit diesem Sommer die neue Leiterin der KTE Tackenberg ist. Seit 1992 arbeitet sie in dem in die Jahre gekommenen Bau, der 1977 an der Flöz-Röttgersbank-Straße errichtet wurde. Nach dem Umzug soll der Altbau abgerissen werden, auf dessen Grundstück wird ein neuer Spielplatz errichtet. „Für die Kinder ist die Baustelle natürlich ein Abenteuer, sie beobachten sehr genau, was dort passiert“, sagt Lange. In der KTE hängen Fotos und Lagepläne, die Kinder haben in der Nachbarschaft Postkarten zum Neubau verteilt.

Besonders gelungen findet Lange die verschiedenförmigen Fenster, die die Gebäudefront nach einem Entwurf aus dem Architekturbüro Wilhelm Hausmann zieren werden. „Das Chill-Out-Fenster ist schon jetzt bei den Kindern beliebt“, sagt Lange und zeigt auf einen runden Fensterrahmen.

Rund 100 Kinder besuchen den Neubau künftig, es gibt drei Ruheräume für die 18 U-3-Kinder sowie einen Therapieraum. Bereits heute betreuen die Fachleute in der Einrichtung auch Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf haben. Fünf Kinder, die etwa eine körperliche oder geistige Behinderung haben, besuchen die integrative Gruppe.