Oberhausen.. Für rund 13,5 Millionen Euro baut die Emschergenossenschaft Läppkes Mühlenbach naturnah um. Neuer Abwasserkanal und breiteres Gewässer.
Für rund 13,5 Millionen Euro baut die Emschergenossenschaft Läppkes Mühlenbach naturnah um: Arbeiten am neuen Abwasserkanal haben begonnen.
Was einmal Köttelbecke war, soll sich in den kommenden Jahren zu einem klaren Gewässer und Naherholungsgebiet mausern: Den Läppkes Mühlenbach, ein Nebenlauf der Emscher am Gehölzgarten Ripshorst in Osterfeld, baut die Emschergenossenschaft für rund 13,5 Millionen Euro naturnah um.
Die Arbeiten an diesen Teilprojekt der Mammutaufgabe „Emscherumbau“ haben kürzlich begonnen – Ende 2013 sollen sie beendet sein.
Zurück zu den Anfängen
Mit diesem Vorhaben geht die Emschergenossenschaft quasi zurück zu ihren Anfängen. Der Läppkes Mühlenbach – im Oberlauf Hexbach genannt – verläuft über eine Gesamtstrecke von 6,3 Kilometern im Dreistädte-Eck von Oberhausen, Essen und Mülheim. 1920 wurde der Bach in eine Betonwanne gefasst und genutzt, um Schutzwasser in die Emscher zu leiten.
Mit einem aufkeimendem Umweltbewusstsein im Revier änderte sich dieser Zustand in den 90er Jahren: Im südlichen Bereich – zwischen Stadtgrenze und Dellwiger Straße – ließ die Emschergenossenschaft einen unterirdischen Abwasserkanal bauen, durch den seitdem das Schmutzwasser abfließt. Der oberirdische Bachlauf wurde ökologisch umgestaltet – eines der ersten Projekte dieser Art.
„Damit wird der Stadtteil aufgewertet“
Diese Arbeit will die Emschergenossenschaft nun auch am nördlichen Teil des Gewässers, auf dem rund 1,3 Kilometer langen Stück von der Dellwiger Straße bis zum Düker unter dem Rhein-Herne-Kanal fortführen: Schmutzwasser soll über einen neuen unterirdischen Kanal abfließen, Läppkes Mühlenbach wird renaturiert.
„Damit wird der Stadtteil aufgewertet und ein neues Naherholungsgebiet geschaffen“, sagt Markus Pohl. Der Projektleiter der Emschergenossenschaft hatte 2010 die Kläranlage Bernemündung in Bottrop zum „BernePark“ umgestaltet.
Schweres Geschütz haben die Mitarbeiter von Max Bögl/Wüwa aufgefahren, mit dem sie im Auftrag der Emschergenossenschaft kürzlich den ersten Bauabschnitt begonnen haben: Mit einem über 20 Meter hohen, massigen Bohrer stoßen sie 16 Meter tiefe Löcher in den Erdboden. In diese werden Pfeiler für ein so genanntes Entlastungsbauwerk eingelassen – eine über 50 Meter lange bodengleiche Anlage, in der Schmutz- vom Regenwasser getrennt wird.
Provisorisches Pumpwerk bis 2017
Vom Entlastungsbauwerk gehen die Arbeiten einmal in Richtung Rhein-Herne-Kanal und auch bis zur Dellwiger Straße weiter: Bis zum Düker lässt die Emschergenossenschaft in acht Metern Tiefe einen 700 Meter langen Abwasserkanal vortreiben, am Rhein-Herne-Kanal wird ein provisorisches Pumpwerk errichtet. Dieses geht allerdings bereits 2017 wieder außer Betrieb, wenn das Pumpwerk am Holtener Bruch in Biefang fertig gestellt ist.
Bis Mai 2013 soll das Kanalstück fertig sein, parallel beginnt der Vortrieb bis zur Dellwiger Straße. „Das ist bautechnisch eine besondere Herausforderung“, sagt Pohl. Bei diesem zweiten Bauabschnitt untertunneln die Fachleute einen Zipfel des ehemaligen Stahlwerksgeländes sowie zwei Bahnlinien. „Dabei gilt besondere Vorsicht.“ Ende 2013 soll der 2,60 Meter breite, neue Stauraumkanal fertig sein.
Der Läppkes Mühlenbach selbst bekommt ein breiteres Bett, die Grünflächen drumherum sollen bis 2015 als Berg- und Tal-Landschaft mit Radwegen und kleinen Aussichtsflächen ökologisch gestaltet werden. Pflegen wird sie der Regionalverband Ruhr (RVR).
- Die Baustraße an der Ripshorster Straße schneidet eine Wegeverbindung vom Gehölzgarten bis zur Unterführung der Bahnlinie Walzwerktrasse. Weil Besucher die Baustraße nicht betreten dürfen, muss dieser Weg für Radfahrer und Spaziergänger bis Ende 2013 gesperrt werden.