Oberhausen.. Die Lösung am Sterkrader Kaufland ist nur eine Unterschrift entfernt. SPD und CDU streiten, wem die Lorbeeren gebühren
Wer hat’s erfunden? Während sich die für Anwohner und Kaufleute verdrießliche Situation am Kleinen Markt in Sterkrade bald schon beruhigen könnte, kocht zwischen SPD und CDU der Streit um die „Urheberschaft“ der (voraussichtlichen) Lösung erst richtig hoch.
„Sie sind entweder dement oder ein Lügner“, griff Holger Ingendoh, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion, den SPD-Bezirksbürgermeister Dieter Janßen verbal in der Bezirksvertretung Sterkrade an.
Als Lösung will man den Gruppen, die sich am Kleinen Markt aufhalten und Alkohol trinken, Wartehäuschen auf einer Grünfläche in Kauflandnähe anbieten. Der Vertrag für diesen Vorschlag muss noch vom Eigentümer des Gebiets – der Hirsch-Gruppe – unterzeichnet werden. Klappt alles, könnte die Lösung vielleicht schon bis Juni umgesetzt sein.
Janßen stellte sich als Urheber der Lösung da
Janßen, der als Bezirksbürgermeister die Verhandlungen mit Kaufland, der Hirsch-Gruppe und der Stadtverwaltung führte, hatte sich in der Bezirksvertretung als Urheber der angestrebten Lösung für jene Gruppen dargestellt. Von der CDU habe er dazu hingegen nur einen Antrag auf einen Runden Tisch mit allen Betroffenen im September 2011 gefunden, so Janßen, da sei er jedoch längst in Gesprächen mit diesen gewesen.
Was faktisch zunächst nicht falsch ist, wird in der heißen Zeit des Wahlkampfs mit der Goldwaage gemessen: „Die CDU hat sich schon seit mindestens 2006 mit einer Lösung für den Kleinen Markt beschäftigt“, will Ingendoh die Arbeit seiner Partei nicht an den Rand gedrängt sehen.
Stig vermittelt
Mit geradezu salomonischer Weisheit stellt sich der Vorsitzende der Sterkrader Interessengemeinschaft Robbie Schlagböhmer zwischen die Streithähne: „Janßen ist der Architekt des jetzigen Lösungsversuchs. Wir sind dafür dankbar.“ Nur ein politisches Schwergewicht wie der Bezirksbürgermeister hätte dies erreichen können, so Schlagböhmer weiter, denn mit ihren Gesprächsangeboten sei die Stig nicht zur Hirsch-Gruppe durchgedrungen. „Es stimmt jedoch auch, dass die CDU den Kleinen Markt lange verfolgt und begleitet hat, und regelmäßig mit der Stig über Lösungen gesprochen hat.“