OBERHAUSEN. . Ein grüner Beutel soll im Hofladen des Ehepaars Köster in Oberhausen-Schmachtendorf die Müllmenge senken. Bei den Kunden kommt das gut an.

Viel zu viel Abfall wird überall produziert – auch beim Einkauf. Das wollen Christoph und Barbara Köster in ihrem Hofladen an der Gabelstraße ändern. Sie haben ein neues Pfandnetz-System eingerichtet, das die Menge vor allem des Plastikmülls deutlich senken soll.

Das System hat jedoch saisonale Grenzen. Für Spargel, Salat oder frisches Sauerkraut ist es ungeeignet: „Aber wir haben schon eine Idee, wie unsere Kunden auch diese Produkte sicher nach Hause bringen können“, kündigt Christoph Köster an.

Erste Zwischenbilanz fällt positiv aus

Eine erste Zwischenbilanz des Netzes fällt positiv aus. „Unser Vorhaben vor etwa einem Jahr lautete, den Einsatz der gängigen Plastiktüte im Hofladen zu reduzieren“, blickt Christoph Köster zurück. Das Pfandnetz-System wurde etabliert. Dank der Anregungen des Hofladen-Teams und durch Tipps der Köstershof-Besucher wurde das umweltfreundliche System umgesetzt. „Unsere Idee ist inzwischen fester Bestandteil in vielen Haushalten geworden“, freut sich Barbara Köster.

Allerdings war auch hier aller Anfang schwer, räumt Landwirt Christoph Köster ein: „Wie immer ist es nicht leicht, sich von gewohnten Dingen zu verabschieden und neuen Ideen eine Chance zu geben.“ Doch seien die Kunden von Beginn an interessiert gewesen: „Vielleicht liegt das auch an der praktischen Handhabung, denn die Netze können bei jedem Einkauf genutzt werden.“ Grün sind die Beutel, die im Hofladen zu finden sind.

Pfandgebühr von 1,20 Euro

Die Kunden können die unverpackten Lebensmittel direkt, spätestens aber an der Kasse in die Netze füllen. Die Einkaufshilfen können gegen eine Pfandgebühr von 1,20 Euro mit nach Hause genommen und beim nächsten Einkauf im Hofladen – bei Vorlage des Original-Pfandbandes – wieder eingetauscht werden. Barbara Köster: „Die Alternative ist, das Netz zu kaufen und das Pfandband zu entfernen. So ist der Beutel immer und überall wieder verwendbar.“

Bei 30 Grad waschbar

Schon lange trugen die Kösters die Idee einer umweltfreundlichen Verpackung mit sich herum, doch erst die Unterstützung ihres Teams ließ sie den Plan in die Tat umsetzen: „Viele Dinge müssen bedacht werden. Auch waren wir auf die Resonanz unserer Kunden gespannt.“

Eine von ihnen ist Christa Potthoff. Sie ist voll des Lobes über das kleine Hilfsmittel. „Ich benutze die Netze bei all meinen Obst- und Gemüseeinkäufen und finde sie super. Auch habe ich keine Probleme in anderen Geschäften oder auf dem Markt bekommen.“ Doch es gibt auch Verbesserungsvorschläge. Antje Sommer: „Ein wenig größer könnte das Netz vielleicht sein.“

Oft werden die Pfandnetze sogar als Wäschebeutel für die Waschmaschine verwendet. Von dieser Nutzung hat Barbara Köster auch schon gehört. „Nicht nur, dass die Netze wiederverwendbar sind, sie sind auch bei 30 Grad waschbar.“