OBERHAUSEN. Am Montag hat der Rat das neue Parkraumkonzept für Sterkrade mit großer Mehrheit beschlossen. Klar ist: Es wird teurer, dort zu parken.

In einem deutlich größeren Gebiet der Sterkrader City als bisher wird das Parken künftig reglementiert: Statt 50 Cent pro Stunde ist man in der Regel mit einem Euro dabei. Doch eine Brötchentaste mit 15 Minuten kostenloser Parkzeit und eine Parkscheiben-Vorschrift an einigen Straßen verschaffen dem gebeutelten Autofahrer Linderung.

Der Rat genehmigte am gestrigen Montag mit großer Mehrheit das neue Parkraumkonzept für Sterkrade. Zuvor wertete man in der Bezirksvertretung die mit Bürgerbeteiligung ausgelotete Regelung als vernünftigen Kompromiss.

Danach gilt die neue Regelung künftig in einem Kerngebiet, das im Norden an den Gymnasialplatz anschließt, im Osten durch Eichelkampstraße und Eugen-zur-Nieden-Ring begrenzt ist, im Süden in der Friedrichstraße ihre Grenze findet und im Westen in den Rampen der Bahnhofsüberführung.

Dort muss künftig in der Regel ein Parkschein gezogen werden. Hier wird minutenscharf abgerechnet – ohne zeitliche Begrenzung. Zu zahlen hat man montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags bis 14 Uhr. Aber es gibt eine generelle Ausnahme: Alle Parkautomaten erhalten künftig eine „Brötchentaste“ für diejenigen, die nur mal kurz parken möchten. 15 Minuten Parken sind so kostenlos.

Parkscheibe nur für zwei Stunden

Es gibt punktuelle Abweichungen von der Parkautomaten-Regelung: Auf dem Parkplatz zwischen Eugen-zur-Nieden-Ring und Bunker sowie auf dem Zilianplatz darf man die Parkscheibe sichtbar ins Auto legen – sie gilt aber für maximal zwei Stunden. Denn diese Parkplätze sollen einkaufenden Bürgern vorbehalten bleiben. Der Parkplatz des Hallenbads Sterkrade soll durch eine Schranke nur für Badegäste nutzbar sein.

Nicht unter die Parkautomatenregelung fallen auch die Neumühler Straße im Anschluss an die Bahnunterführung sowie die nach Norden angrenzende Heidstraße. Dort bleibt es bei der Parkscheibe für zwei Stunden. Das trifft auch auf das südlich an die Friedrichstraße anschließende Gebiet beiderseits der Steinbrinkstraße zu, fast bis zu deren Kreuzung mit der Dorstener Straße, die Umgebung des Johanniter-Krankenhauses.

Die Bezirkspolitiker zeigten sich zufrieden. „Ein guter Kompromiss“, meint Birgit Axt (Grüne). „Wir haben die niedrigsten Parkgebühren in der Umgebung. Da ist eine moderate Erhöhung genehm“, erklärte Hubert Cordes (SPD). Die Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig) bekomme ihre Brötchentaste und der Zilianplatz die Parkscheibenregelung. Zufrieden war auch Holger Ingendoh (CDU): „Der Einzelhandel hat genau das bekommen, was er wollte.“

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Stadtweit betragen die Einnahmen aus Parkschein-Gebühren zur Zeit jährlich rund eine Million Euro. Künftig könnten es 2,5 Millionen Euro sein. Dafür kostet die Anschaffung der neuen Parkschein-Automaten rund eine Million Euro. Ihr jährlicher Betrieb schlägt mit weiteren 340 000 Euro zu Buche. Schrittweise soll die Neuregelung nun bis Ende 2019 in Kraft treten.