Eisenheim. . Die Cartoonisten Oliver Hilbring und Michael Holtschulte sorgten mit Wortwitz und ihrer Lust am Schräg-Komischen für einen gelungenen Abend.
Der Tod schlich nicht nur ums Haus, nein, er war die ganze Zeit in den Räumen der alten Schreinerei in Eisenheim. Samt seinem Erschaffer und Mentor Michael Holtschulte, der es seit Jahren erfolgreich hinbekommt, selbst dem Dahinscheiden noch lustige Seiten abzugewinnen.
Mitgebracht hatte Holtschulte handfeste Unterstützung in Form seines nicht minder talentierten Sparringspartners Oliver Hilbring. „Sense“ und „Nase“ trafen sich also auf der Bühne des Kreativquartiers – und die Pointen fast immer ins Schwarze. Das Motto „Zwei Stricher packen aus“ erwies sich dabei nicht nur als lustiges Wortspiel.
Spontan und schlagfertig
Oliver Hilbring ist in vielen großen Zeitungen und Magazinen mit seinen Werken vertreten. Als ausgewiesener Schalke-Fan begleitet er zudem gekonnt die Bundesligasaison mit Cartoons, immer aktuell zu den wichtigsten Ereignissen und hat es damit unter anderem schon in die Sportschau gebracht. Zusammengefasst: Flache Kalauer, fiese Bilder und Fußball sind das Spielfeld des Bochumer Zeichners.
Michael Holtschulte war langjährig Cartoonist in Tageszeitungen, zeichnet derzeit unter anderem für den Stern, die SZ, Yps und die Titanic – und durfte es sich schon auf Stefan Raabs Sofa bequem machen. Stets vom Tode gezeichnet ist sein Leib- und Magenprojekt „Tot aber lustig“.
Nach einer musikalischen Einleitung samt Begrüßung durch den Eisenheimer Musiker und Gastgeber Alexx Marrone legte das Gäste-Duo richtig los.Erfrischend spontan und schlagfertig gingen die beiden versierten Zeichner zu Werke, ihr eigentliches Humorpotenzial und die gemeinsame Lust am Schräg-Komischen kamen live so richtig zur Entfaltung.
Bundesweite Erfolge
Ihre Bilder wurden buntgemischt unter Themenüberschriften wie „Großes Kino“ oder „Rock-Klassiker neu interpretiert“ zusammengefasst präsentiert, als Bildfolgen mit Aha-Effekt oder in Form von kurzen Clips. Hier begegneten dem interessierten Leser bekanntes Material und neue Gags in Hülle und Fülle. Zündete es mal nicht spontan beim Publikum, half das Duo mit humorigen Erklärungen gerne mal in puncto Witzverständnis nach.
Da saßen zwei Ruhrgebietsoriginale, denen ihr in die Wiege gelegtes Talent und ihr gereiftes Humorverständnis mittlerweile bundesweite Erfolge und zusammen rund 400 000 Facebook-Fans beschert haben. Und die sich ihren Spaß an der Sache ganz offensichtlich bewahren. Trotz tropischer Temperaturen war die Schreinerei gut gefüllt, für einen warmen Ausklang sorgte dann wiederum Alexx Marrone mit lauschigem Mitsing-Liedgut. Die Protagonisten mussten abschließend noch vielfältige Zeichen- und Autogrammwünsche erfüllen. Ein gelungener Abend.
Ein multifunktionaler Ort der Begegnung
Die alte Schreinerei war ein Ort des Handwerks, wie auch die anderen Gebäude auf dem Gelände (Knopffabrik, Bäckerei). In Eigenleistung der Aktiven von „Kreativquartier Eisenheim“ wurde daraus ein multifunktionaler Ort der Begegnung.
Ein Café für jede Altersgruppe soll Bewohner und Besucher, Eisenheimer und Touristen zum Austausch einladen.