Oberhausen. . Die Oberhausener Frauen bereiten sich auf den Weltgebetstag am 1. Freitag im März vor, bei dem diesmal die Philippinen im Fokus stehen.

Seit 90 Jahren gibt es den Weltgebetstag. Es ist der erste Freitag im März. Im Ruhrgebiet ist er seit gut 60 Jahren verbreitet. In Oberhausen wird er immer schon ökumenisch gefeiert. Zur gemeinsamen Vorbereitung auf diesen Tag kommen Interessierte seit zehn Jahren zusammen. So war es am vergangenen Samstag auch wieder im evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Mozartstraße in Alsfeld. 35 Frauen aus allen Teilen Oberhausens verbrachten einen Tag damit, sich darauf einzustimmen, damit sie diese Stimmung in ihre Kirchengemeinden tragen können.

„Wir sind, was evangelische und katholische Frauen angeht, ziemlich ausgewogen. Und im Gegensatz zu früheren Jahren kommen die Teilnehmerinnen nicht mehr nur aus Sterkrade“, freute sich Irmtraud Köster von der katholischen Gemeinde St. Josef in Schmachtendorf. Sie koordiniert die Vorbereitung von katholischer Seite. Ihr Ge­genüber ist die evangelische Pfarrerin Wiebke Reinhold.

Allerdings trägt der Weltgebetstag schon lange nicht mehr den Zusatz „der Frauen“. Trotzdem waren es ausschließlich Frauen, die sich beim Vorbereitungstag trafen. Irmtraud Köster führte das vor allem darauf zurück, dass die Weltgebetstags-Gottesdienste am 3. März alle um 15 Uhr stattfinden, wenn die meisten Männer noch nicht können. Zwölf solcher Gottesdienste gab es in Oberhausen 2016.

Ein Land im Mittelpunkt

In jedem Jahr steht dabei ein Land der Erde im Mittelpunkt. In diesem Jahr sind es die Philippinen. Und so hörte man schon beim Betreten des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses am Samstag ein rhythmisches Klappern. Angelika Lüger von St. Pankratius Osterfeld de­monstrierte den Frauen den Tinikling, den ältesten Traditionstanz auf den Philippinen. Das Klappern stammte von Bambusstanden, die dabei eine Rolle spielen. Dazu hatte sie sich eine philippinische Tracht zugelegt, bestehend aus langem weißen Rock, einem bunten Tuch um die Hüfte, ei­nem bunten T-Shirt und einem Strohhut. Auch Astrid Matuschowitz von der Evangelischen Frauenhilfe an der Mozartstraße, eine besonders tanzbegeisterte Frau, beherrschte ihn bereits.

„Unser Ziel ist ja, dass die Teilnehmer an den Gottesdiensten am Weltgebetstag etwas über die Philippinen und die Lage der Frauen dort erfahren“, sagte Irmtraud Köster. Dazu gab es am Samstag ebenso Informationen wie zum Motto in diesem Jahr, das da lautet „Was ist denn fair?“. Und dazu wiederum passte auch die Bibelstelle, die Frauen von den Philippinen, einem überwiegend katholischen Land, dazu ausgesucht haben: das Gleichnis Jesu vom Weinbergbesitzer, der alle Arbeiter unabhängig von den geleisteten Ar­beitsstunden gleich bezahlt.

Nach dem gemeinsamen Verzehr einer selbst zubereiteten philippinischen Spe­zialität zu Mittag waren vier Kleingruppen vorgesehen, die die jeweiligen Themen vertiefen sollten. Anschließend war noch einmal ein großes Treffen geplant.

„Ich bin seit rund 40 Jahren dabei, weil Frauen in der ganzen Welt an diesem Tag einander verbunden sind“, sagte Dorothea Itjeshorst von St. Josef Schmachtendorf. Sie will soviel wie möglich von dem bei der Vorbereitung Erfahrenen in den Gottesdienst ihrer Gemeinde tragen.