oberhausen. . Seit 1928 gibt es das Weltkriegs-Mahnmal in Biefang. Vor 20 Jahren wurde die dringend nötige Restaurierung in die Wege geleitet.

An ein besonderes Kapitel der Ortsteilgeschichte von Biefang erinnert Albert Brucks von der Königstraße: Vor 20 Jahren wurde die Restaurierung des Weltkriegs-Mahnmals aus dem Jahr 1928 in die Wege geleitet.

„Unseren Toten der beiden Weltkriege zum Gedenken“ – die liegende Figur mit dem Schwert in der Hand hat schon viele Jahrzehnte hinter sich. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts kam es korrosionsbedingt zu einem Ereignis, das die Restaurierung dringend nötig machte: Ein Teil des Figurkopfes und ein Teil des Schwerts, das die Figur in der Hand hält, fielen ab, weil sich der Rost aus der inneren Konstruktion des Mahnmals in den Stein hinein gefressen und ihn brüchig gemacht hatte.

Ein Ort der Stadtteil-Identifikation

Albert Brucks, ein Ur-Biefanger und lange Zeit Vorsitzender des TV Biefang, kann eine Sammelmappe mit Zeitungsartikeln aus jenen Jahren präsentieren. Tapfer kämpfte der Biefanger für eine zügige Restaurierung des Mahnmals, schrieb zahlreiche Leserbriefe auch an unsere Redaktion und brachte so die Erneuerung auf den Weg. Das Mahnmal schmückt nun den Rathenauplatz und bildet zusammen mit dem 2008 von der Bürger-Interessengemeinschaft (BIG) aufgestellten Frosch in der Mitte des Kreisverkehrs einen Ort der Stadtteil-Identifikation.

Albert Brucks ist mittlerweile 79 Jahre alt, jahrzehntelang betrieb er eine Trinkhalle an der Königstraße, direkt neben dem Rathenauplatz und auch gleich neben der einstigen Gaststätte Neßbach, in der anno 1912 der TV Biefang gegründet wurde, als die Gaststätte laut Chronik noch unter dem Namen Ingenkamp firmierte.

Später wurde dieses Gebäude an der Ecke Dienst-/Königstraße als evangelisches Gemeindehaus genutzt, jetzt ist es ein Wohnhaus.

Schon als Kind in Biefang unterwegs

Albert Brucks war schon als Kind auf diesen Straßen unterwegs und erinnert sich auch noch an das Frühjahr 1945, als die US-Armee in Biefang einzog. Als sich die Kolonne der Armee-Fahrzeuge dem Ortsteil näherte, wurde ein amerikanischer Soldat auf das Weltkriegs-Mahnmal aufmerksam und interpretierte es offenbar spontan als ein Heldendenkmal der Nazis, obwohl es ja aus der Zeit der demokratischen Weimarer Republik stammt. „Der Soldat stieg aus seinem Jeep, ging zum Mahnmal und gab der Figur eine Ohrfeige“, erzählt Albert Brucks, der Jahrgang 1938 ist und dieses Geschehen aus der Nähe beobachtete. „Ja, das habe ich nicht vergessen.“

Damals begann sozusagen seine persönliche Verbindung zum Weltkriegs-Mahnmal.