Oberhausen. Der Emscherumbau im Holtener Bruch in Biefang schreitet voran: Auenlandschaft mit Deich, auf dem man später spazieren und radeln kann.
Sie gilt als landesweit tiefste Erdbaustelle – dementsprechend groß war der Andrang bei der Bürgerinformationsveranstaltung der Emschergenossenschaft zum nun anstehenden Emscherumbau im Holtener Bruch. Donnerstagabend drängten sich mehr als 180 interessierte Bürger ins Gemeindezentrum. Einige verließen die Veranstaltung, als die Emschergenossenschaft aufgrund des großen Interesses eine weitere Infoveranstaltung ankündigte. Wird es alles einmal fertig, wird im Holtener Bruch sicherlich ein schönes Fleckchen entstehen. In einer rund 13 Hektar großen Auenlandschaft soll sich die Emscher natürlich ausbreiten (wir berichteten). Gleichzeitig wird hier ein Pumpwerk mit Betriebsgelände entstehen. Klar, dass die Anwohner viele Fragen hatten. Ein erster Überblick:
Die Emscher wird mit einem Deich gesichert. Wie hoch wird er sein, wie nah wird er an die Grundstücke heranreichen?
Der Deich wird zwischen 3,50 und 5 Meter hoch sein, berichtet die zuständige Projektleiter Simone Kern. Zu den Grundstücken werden mindestens 50 bis 60 Meter Abstand liegen.
Das Betriebsgelände über dem Pumpwerk soll in moderner Bauweise erstellt werden. Wie sieht das aus? Wie hoch wird das Pumpwerksgebäude sein?
Das Gebäude auf dem Betriebsgelände wird zwölf Meter hoch. Die Gebäude werden in Betonbauweise errichtet. Der Entwurf hatte bei einem Werkstatt-Wettbewerb gewonnen.
Es soll eine Aussichtsplattform geben. Ist sie schon während der Baustelle zugänglich?
Nein, das ist nicht möglich. Aber anschließend kann die Plattform genutzt werden, sie grenzt an das Betriebsgelände an, befindet sich aber nicht darauf. Das Betriebsgelände ist nicht frei zugänglich und wird umzäunt. Es soll aber Baustellenführungen geben und monatliche Bürger-Sprechstunden.
Wie laut ist das Pumpwerk?
Die Lärmschutz-Grenzwerte für Wohngebiete zwischen 45 und 55 Dezibel werden eingehalten, sagen die Projektleiter.
Die Emschergenossenschaft möchte die Abluftbehandlung ändern – statt Biofilter soll es eine Fotooxidationsanlage richten. Die Genehmigung dafür steht noch aus. Welche Geruchsentwicklung wird es geben?
Das neue Verfahren soll platzsparender sein – der Biofilter hätte 400 qm Platz benötigt – und kann auf 20 Meter hohe Schornsteine verzichten. Die Fotooxidationsanlage soll geruchs- und keimfrei sein.
Der Baustellenverkehr wird über die Behelfsbrücke geleitet. Wann ist sie fertig, für welche Fahrzeuge ist sie ausgestattet?
Sie soll bis September fertig sein. Sie ist für Lastwagen bis 60 Tonnen ausgerichtet. Schwertransporte aber werden nicht hierüber geführt. Das heißt, bis dahin führt der Baustellenverkehr über die Kurfürstenstraße. Denn die Baugrube wird bereits ab März erstellt. Der Bodenaushub beträgt 75 000 Kubikmeter.
Die Parksituation im vorderen Bereich der Kurfürstenstraße ist eine Katastrophe. Wird das reglementiert?
Reinhard Kopka vom Fachbereich Umwelt, selbst am Donnerstag anwesend, will das in der Stadtverwaltung besprechen.
Werden die Straßen verschmutzt?
Die Fahrzeuge fahren vor der Straßennutzung durch eine Reifenwaschanlage.