Schmachtendorf. . 14 Robinien an der Dudelerstraße in Oberhausen-Schmachtendorf mussten weichen.Stadttochter: Alle waren krank. Ersatzpflanzungen sind geplant.

Vor der Heinrich-Böll-Gesamtschule an der Dudelerstraße stehen seit einigen Tagen nur noch die Stämme der sonst grünen Bäume. Darauf machte uns Leserin Doris in der Beek aufmerksam. Sie wollte wissen, was es mit der Fällung auf sich habe und hatte sich dazu auch an den Stadtverordneten von Schmachtendorf, Stefan Scheffler (SPD), gewandt.

Blumeneschen sollen kommen

An der Dudelerstraße seien 14 Robinien gefällt worden. Einige davon seien krank gewesen, andere, noch gesunde Bäume, seien gefällt worden, damit das Erscheinungsbild beim Nachpflanzen einheitlich bleibt, erklärte Scheffler dieser Zeitung: „Ich finde es schade, dass auch gesunde Bäume gefällt wurden. Er verstehe die Vorsorgepflicht der Stadt, es sei auch in seinem Sinne, wenn kranke Bäume gefällt würden, aber „ich persönlich bin nicht der Ansicht, dass gesunde Bäume wegen des Erscheinungsbildes mitgefällt werden“.

Robinien vertragen Stadtklima gut

Robinien werden auch Scheinakazien genannt. Diese Baumart verträgt das innerstädtische Klima recht gut, nachteilig sind allerdings die Windbrüchigkeit der Äste und die Neigung zum Wurzelausschlag.

Die Bäume können 100 bis 200 Jahre alt werden. Samen, Früchte, Blätter und Rinde sind giftig. Robinienholz ist sehr fest und wird zu Sportgeräten verarbeitet oder im Schiffbau eingesetzt.

Da er selbst nicht Mitglied der Baumschutzkommission sei, wäre er bei einer Begehung vor Ort auch nicht dabei gewesen und habe seine Meinung zu seinem Bedauern nicht äußern können: „Gegen zwei verschiedene Baumarten auf der Dudelerstraße hätte ich nichts einzuwenden gehabt.“ Schließlich dauere es viele Jahre, bis die Nachpflanzungen, die nach seinem Kenntnisstand Blumeneschen sein werden, eine stattliche Höhe erreichen.

Ähnlich argumentiert Doris in der Beek. Die Baumstümpfe würden nun unansehnlich und in unterschiedlichen Höhen an der Straße stehen. „Für viel Geld müssen diese jetzt auch noch entfernt werden“, kritisiert sie. Die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) erklärte, die Fällungen seien ordnungsgemäß durchgeführt worden. „Es werden keine gesunden Bäume gefällt. Alle 14 Robinien waren krank oder hatten Verletzungen im Geäst oder am Stamm“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer. Im Mai habe es eine Begehung gegeben, die Baumschutzkommission habe daraufhin entschieden, dass die Bäume nicht zu retten seien. „Oft sehen die Bäume für Laien gesund aus. Doch die Mitglieder der Baumschutzkommission schauen schon genauer hin und haben an den Robinien hauptsächlich Pilzbefall und Stammrisse entdeckt“, sagt Höfer.

Am 11. Juni wurde beschlossen, diese 14 Bäume in Zweierschritten zu fällen. Ersatzbepflanzungen werde es natürlich geben. Dafür müssten die noch stehenden Stümpfe ausgefräst werden. Dass die jungen Bäume aber noch viel Zeit zum Wachsen brauchen, stimme auch.