Oberhausen. .

Die Personenbeschreibung, die ein Spaziergänger über die Lippen bringt, ist nicht gerade schmeichelhaft, aber doch präzise: „Der sieht aus wie Bugs Bunny - nur nicht so lustig.“ Im Kaisergarten ist die Hasenjagd eröffnet.

Im Tiergehege suchen die Kinder mit weit geöffneten Augen am Montag den Hauptdarsteller des Wochenendes. Doch den Osterhasen in freier Wildbahn zu erhaschen, ist nicht einfach.

Der Osterspaziergang fällt bei bestem Wetter äußerst aktiv aus. Und das nicht nur für die Kinder. Dosenwerfen, Eierlaufen - viele Stände laden zum Mitmachen ein. Frühlings-Freude neben Eiswagen und Streichelzoo. Die Eltern nehmen am Malstand selbst den Stift in die Hand, dürfen mit ihren Sprösslingen das Lieblingstier aus dem Kaisergarten zeichnen. Aber wehe, ein Buntstift rutscht über die feine schwarze Linie auf dem Malbogen. Dann werden die Kleinen zu akribischen Kunst-Kritikern. „Papa! Du hast schon wieder über den Strich gemalt!“

Ein beliebtes Motiv ist natürlich der Osterhase. Da dieser nicht nur sein Kommen zugesagt hat, sondern auch kleine Überraschungen im Korb dabei haben soll, wird aufmerksam im Tiergehege Ausschau gehalten. Doch bei der Suche nach Meister Lampe tappen die Kinder im Dunkeln. Vielleicht haben ja die anderen Tiere etwas mitbekommen? Am Gehege der Schafe ist es jedenfalls rappelvoll. Streichel-Alarm herrscht am Zaun. Im Tierreich sind die Kleinsten in der Beliebtheit klar die Größten. „Sind die aber niiiiedlich!“, bekommen die Bewohner des Geheges heute noch häufiger zu hören. Tipps bei der Suche nach dem Osterhasen haben die flauschig-weichen Wollträger nicht parat. Stattdessen: Das Schweigen der Lämmer.

Waschbär Bolfo ist zwar nach Aussage seiner Mitbewohnerinnen Fiby und Shannon mit allen Wassern gewaschen, doch bei der Frage nach dem Osterhasen taucht er einfach unter. Klar, er duldet keine Nebenbuhler. Gerade jetzt, wo doch die Fotokameras vor seinem Wasserbecken um die Wette klicken. Seine feuchte Stupsnase wird eilig im Akkord abgelichtet.

Rudelbildung herrscht auch vor dem Wolfsgehege. Die Raubtiere begeben sich gerade auf einen Feiertagsspaziergang und traben über den Schotter. Osterhasen sind ihnen schnuppe. Allerdings besteht großes Interesse am Befinden der Lämmer. Bei dieser Frage ist diesmal wirklich Schweigen angebracht.

Im Stall nebenan wird es plötzlich spannend. Frisch geschlüpfte Küken ziepen um die Wette, doch sachdienliche Hinweise sind auch hier nicht dabei. Da hilft auch kein aufmunterndes Klopfen der Besucher an die Glasscheibe. Bei den Ziegen ist die Frage nach Eier verteilenden Mümmelmännern keine gute Idee. Die Herrschaften hinter dem Zaun signalisieren schnell: Wir sind heute bockig!

Große Lust versprüht dafür das Federvieh. Schnatter, Schnatter. Es stellt sich raus, hier laufen Proben für eine neue Produktion des Ebertbades: Gans oder gar nicht?

Lauter Tiere im Kaisergarten, doch kein Name ist Hase. Kurz vor Toresschluss steht er dann doch parat. Der Osterhase. Im Baumwollkostüm. Er lässt sich mit Kindern fotografieren. Schreibt Autogramme. Stars machen sich eben rar...