Oberhausen. . Die WBO wollte mit zwei Modellversuchen ihren Anteil am Altkleidermarkt steigern, um der teils dubiosen Konkurrenz zu begegnen. Der Erfolg der Probesammlungen hielt sich jedoch in Grenzen. Wurde der falsche Zeitpunkt erwischt?
Rund 1000 Tonnen Altkleider sammelt die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen GmbH (WBO) pro Jahr ein und unterstützt damit auch karitative Einrichtungen in der Stadt. Um zumindest diese Menge zu halten und der immer zahlreicher werdenden kommerziellen Konkurrenz entgegenzuwirken, hat das Unternehmen in diesem Jahr zwei Modellversuche unternommen – jedoch mit überschaubarem Erfolg. „Der Aufwand war höher als der Ertrag“, erklärt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff auf NRZ-Anfrage.
Zweimal verteilten Mitarbeiter Kleidersäcke im Stadtteil Walsumermark und holten später die gefüllten Säcke später wieder ab. Zuletzt im Zeitraum zwischen dem 22. und dem 26. September waren die Bürger aufgerufen, alte Hosen, Pullover, Hemden und weitere, noch gut erhaltene Kleidungsstücke, abzugeben. „Bei diesem zweiten Versuch haben wir 2,6 Tonnen eingesammelt.“ Im ersten Anlauf, durchgeführt im Frühjahr dieses Jahres, waren es noch drei Tonnen gewesen.
Vielleicht der falsche Zeitpunkt
Dass nun beim zweiten Mal – trotz größerem Informationsaufwand -- deutlich weniger Altkleider eingesammelt wurden, hat die WBO etwas ratlos zurückgelassen. „Vielleicht war es der falsche Zeitpunkt im Jahr“, vermutet Guthoff. Einen weitere derartige Probesammlung wird es zunächst nicht mehr geben.
Auch mit einer weiteren Aktion konnte die WBO bislang nicht den Ertrag erreichen, den sie sich vorgenommen hatte. In Borbeck, in Oberhausen-Mitte und in Oberhausen-Ost wurden ebenfalls Altkleidersäcke direkt an die Haushalte verteilt – diese werden jedoch nicht direkt vor Ort eingesammelt. „Mit der Verteilung der Säcke haben wir auf die Standorte der Altkleidercontainer hingewiesen“, berichtet Guthoff. „Leider konnten wir in der Folge aber nicht deutlich mehr Altkleider in den Containern entdecken.“
In welcher Form es weitere Altkleidersammlungen geben wird, ist derzeit noch nicht klar. „Wir wollen uns aber keinesfalls nur auf die Containerstandorte beschränken.“ Guthoff ruft den Oberhausenern in Erinnerung, dass der Reinerlös der von der WBO eingesammelten Altkleider karitativen Einrichtungen in der Stadt zu Gute kommt, etwa dem Friedensdorf. „Was bei kommerziellen Anbietern mit den Altkleidern passiert, kann dagegen keiner genau sagen.“